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Abbildung 1: Das Wüstengebiet des ehemaligen Königreiches Guge, heute der Bezirk Tsada (rTsa-mda´) (August 2007) |
Tsada (rTsa-mda´)
Tsada (rTsa-mda´ rdzong), auch Tsamda bzw. chinesisch Zanda genannt, ist ein nach 1960 neu organisierter, sehr dünn besiedelter Distrikt im Gebiet von Ngari (mNga´-ris) im äußersten Süd-Westen Tibets. Der Distrikt umfasst das Kernland des ehemaligen Königreiches Guge, ein Gebiet, das durch ein wüstenartiges Klima geprägt ist. Der gleichnamige Hauptort liegt am Südufer des Sutlej-Flusses unmittelbar neben dem über tausend Jahre alten Kloster Tholing. Im Gebiet von Tsada befinden sich auch die Ruinen von Tsaparang, der seit dem 17. Jahrhundert verlassenen Hauptstadt des Königreiches Guge.
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Abbildung 3: Die Wüste von Tsada |
Der Ort Tsada, der früher wie das benachbarte Kloster Tholing oder Tooling genannt wurde, ist heute eine chinesisch geprägte Gemeinde mit einem sehr vernachlässigten Tibeterviertel. Im Ort finden sich chinesische Hotels, Geschäfte und Restaurants und Einrichtungen der chinesischen Armee. Der erste Europäer, der über diesen Ort unter der Bezeichnung Tooling ausführlicher berichtet hat, war C. G. Rawling, der sich dort im Jahre 1905 aufhielt. Auch Sven Hedin und Heinrich Harrer haben diesen Ort bereist.
Literatur
Dieter Schuh: Tibet - Traum und Wirklichkeit. Chinatowns und das Ende des tibetischen Zivilisation. Halle (Saale): 2007.
C. G. Rawling: The Great Plateau. Being an Account of the Exploration in Central Tibet, 1903, and of the Gartok Expedition, 1904-1905. London 1905.
Bradley Mayhew, Michael Kohn: Tibet. Lonely Planet 2005.
Autor: Dieter Schuh, 2010. Landkartennachweis: Ausschnitt aus The Tibet Map Institute: http://www.tibetmap.com/3179o150.jpg