Tibet-Encyclopaedia

 

   

Tibetische Goldmünze

 

Tibetische Goldmünze

Tibetische Münzen

 Inhaltsverzeichnis

I. Kurze Geschichte des Geldes in Tibet
1. Vormünzliche Zahlungsmittel
2. Der Umlauf nepalesischer Münzern in Tibet und eigene Prägungen
3. Kong-par Tangkas und sino-tibetische Münzen
4. Die Ganden Tangkas
5. Die Münzen des 20. Jahrhunderts
6. Tibetische Münz-Einheiten
7. Die Datierung tibetischer Münzen

II. Eine Auswahl der Münzen, die in Tibet im Umlauf waren
1. Nepalesische Münzen für Tibet
2. Die ersten in Tibet geprägten Münzen
3. Die Kong-par Tangkas
4. Die ersten sino-tibetischen Silbermünzen
5. Die Gaden Tangkas
6. Die Tangkas mit Rañjana Inschrift
7. Die sino-tibetischen Münzen der Xuan Tong Ära
8. Die Münzen zur Zeit des 13. Dalai Lama (1909-1933)
9. Die Münzen nach dem Tod des 13. Dalai Lama (1933-1954)
10. Chinesische Prägungen für Tibet
11. Umlauf von Münzen aus Garhwal und Ladakh
12. Kupfermünzen als Wertmarken

Anmerkungen
Literatur

Siehe auch den Sonderartikel: Gold und Goldmünzen in Tibet

I. Kurze Geschichte des Geldes in Tibet

1. Vormünzliche Zahlungsmittel

Obgleich die großen Nachbarn von Tibet, China und Indien, seit mehr als 2000 Jahren eigene Münzen benutzten, war ihr Gebrauch im alten Tibet nur sehr wenig verbreitet.  Einige Münzen von Indien, Nepal, Chinesisch Turkestan und dem übrigern China erreichten Tibet auf dem Handelsweg oder in Form von Pilger-Spenden oder offiziellen Zuwendungen an Klöster, erreichten aber wohl nie den Status von regulären Umlaufmünzen, da der innertibetische Handel überwiegend in Form von Tauschgeschäften zwischen den Bauern der südtibetischen Flusstäler und den Vieh züchtenden Nomaden der nördlichen und westlichen Hochebenen abgewickelt wurde. Auch Tibets Außenhandel wurde überwiegend als Tauschhandel betrieben. Das größte Handelsvolumen hatte das alte Tibet mit China, wobei Tibet hauptsächlich Armee-Pferde, medizinische Kräuter, Moschus und Gold exportierte und dafür in Ziegel gepressten Tee, Porzellan, Silber und Seidenstoffe im Tauschgeschäft importierte. Mit seinen südlichen Nachbarn, Indien, Nepal und Bhutan, war das Handelsvolumen vergleichsweise viel geringer. Tibet lieferte diesen Ländern hauptsächlich Salz, Wolle, Gold, Yakschwänze und lebende Schafe und Ziegen und importierte von ihnen vor allem Getreide (überwiegend Reis). Traditionell wurde ein Maß Salz gegen ein Maß Reis getauscht.  Im 17. Jahrhundert soll Tibet auch Falken nach Indien geliefert haben, die wohl am Hof der Mogul-Kaiser als Jagdfalken benutzt wurden (Pennant, vol. I, 1798, p. 356).

   

Abbildungen 1a: Kesselpauken-Barren. Silber der Qing Dynastie. Sammlung Wilfried Klug. Oberseite: Auf der Oberseite befindet sich in der Mitte eine leicht ovale gussbedingte Erhöhung. Der Rand steht 5 mm hoch; rechts und links ein Stempel gong yin = offizielles Silber.  Der Barren dürfte aus dem 18. Jahrhundert stammen. Länge: 58 mm, Breite: 52 mm (leicht oval), Höhe: 25 mm,. Gewicht: 343 g. Sycee zu 10  Tael Silber.
 

 

Abbildungen 1b: Kesselpauken-Barren. Silber der Qing Dynastie. Sammlung Wilfried Klug. Unterseite: Kugelförmig, gussbedingte, porige Oberfläche.

Für größere Transaktionen wurde in Tibet Goldstaub und Silber in Barrenform benutzt. Gold wurde hauptsächlich aus Flusssand gewonnen und in kleinen Stoff- oder Ledersäckchen gefüllt, wobei das Einheitsgewicht im 19. Jahrhundert ca. 90 grains (ca. 5,85 g) war, was möglicherweise neben dem Srang (entspricht dem chinesischen Tael oder Liang von ca. 37 g) auch in früheren Zeiten eine standardisierte Einheit für Gold war. Die größten Silberbarren wogen 50 Srang und wurden aus China importiert. Die in Tibet am häufigsten verwendete Barrenform war diejenige, welche einem Pferde- oder Eselshuf glich und den Tibetischen Namen rta rmig ma trug. Für kleinere Transaktionen benutzte man verschiedene Waren, die in ganz Tibet einen Standardwert repräsentierten. Hierzu gehörten Betelnüsse, Tabak, weiße Begrüßungsschleifen aus Seide oder Baumwolle (Khadag, Tibetisch: kha-btags), Salzkuchen  und Ziegeltee (Bertsch, 2008a).  Teeziegel (Tibetisch: ja-sbag) entwickelten sich zum wichtigsten tibetischen Naturalgeld des 19. Jahrhunderts (Bertsch, 2006).

Für das frühe Tibet ist die Verwendung von Kauris (cypraea moneta, kleine Geldmuschel, die vorwiegend in den Gewässern der Malediven vorkommt) belegt, die wohl über Bengalen und China nach Tibet gelangten, oder direkt aus Bengalen importiert wurden. Daneben sollen Steinperlen als Zahlungsmittel gedient haben. Die Verwendung von Perlen aus Türkis zum Einkauf von Waren in Osttibet ist noch für das späte 19. Jahrhundert überliefert (Gill, 1880).

2. Der Umlauf nepalesischer Münzen in Tibet und eigene Prägungen

Die ersten Silbermünzen, die in Südtibet Verbreitung fanden und ein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel darstellten, waren ab 1640 Münzen aus Nepal, die in den drei Königreichen des Kathmandu-Tals, in Kathmandu (Kantipur), Patan (Lalitpur) und Bhadgaon (Bhaktapur) geprägt wurden, und ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts diejenigen der ersten beiden Herrscher der Shah Dynastie. Ab dem Ende des 17. Jahrhunderts lieferte Tibet Silber nach Nepal und erhielt im Austausch Münzen im gleichen Gewicht. Dieses Geschäft war sehr einträglich für die Malla-Königreiche, da das Silber für die Münzprägung mit Kupfer aus Nepal legiert wurde. Mit fortschreitender Zeit prägte Nepal spezielle Münzen für Tibet, die in Nepal selbst keine Gültigkeit hatten und mit der Zeit einen immer höheren Kupferanteil enthielten. Proteste aus Tibet blieben in Nepal weitgehend unbeachtet. Die Münzprägetätigkeit kam in den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts zum Erliegen, da der Gorkha-König Prithvi Narayan Shah von Westnepal aus das Kathmandu-Tal eroberte und die  Handelswege, die vom Kathmandu-Tal nach Tibet führten, unterbrach. In Tibet wurden daher die Silbermünzen knapp, weshalb sich die tibetische Regierung im Jahr 1763/64 und abermals im Jahr 1785 entschloss, eigene Silbermünzen zu prägen, deren Muster den nepalesischen Mohars nachempfunden waren (Martynov, 1965 and 1987; Rhodes, 1990; Bertsch & Gabrisch, 1986 and Gabrisch, 1999). Im Jahr 1768 war die Eroberung des Kathmandu-Tals durch Prithvi Narayan Shah (Abbildung 2) abgeschlossen. Der Gorkha-König begann eigene Münzen aus gutem Silber zu prägen und wollte diese im Wert von einer neuen Münze gleich zwei alten Malla-Münzen in Tibet einführen. Da dies eine radikale Entwertung der noch in Tibet kursierenden Malla-Münzen bedeutet hätte, lehnten die Tibeter die Münzen des Gorkha-Königs zu dem ungünstigen Kurs ab. Der Nachfolger von Prithvi Narayan Shah, Pratap Simha (Abbildung 2a), prägte in den Jahren 1775 bis 1777 spezielle Münzen für Tibet mit hohem Kupfergehalt, was die Unstimmigkeiten zwischen Nepal und Tibet vorübergehend beseitigte. Der Münzstreit zwischen Nepal und Tibet flammte jedoch in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts erneut auf bis es schließlich im Jahr 1788 und erneut im Jahr 1791 zu Kriegen zwischen den beiden Ländern kam. Nach Ausbruch des zweiten Krieges 1791/92 rief Tibet China zur Hilfe und besiegte gemeinsam mit chinesischen Truppen das nepalesische Invasionsheer.

   

Abbildung 2:  König Prithvi Narayan Shah (regierte in Kathmandu 1769-1775)

 

Abbildung 2a: König von Nepal Pratap Simha Shah (1775-1777)

3. Kong-par Tangkas und sino-tibetische Münzen

Um die Münzknappheit in Tibet zu beseitigen, genehmigten die Chinesen 1791 das Prägen von Silbermünzen in der Provinz Kongbo. Die chinesischen Truppen, die Ihren Sold in Form von Silberbarren erhalten hatten, waren angehalten, diese gegen die in Kongbo geprägten Münzen umzutauschen. Die Tangkas, welche in Kongbo geprägt wurden und deshalb als Kong-par Tangkas bezeichnet werden, waren aus ähnlicher Legierung hergestellt wie die alten Malla-Münzen und gelangten mit den chinesischen Truppen als Umlaufmünzen nach Lhasa (Bertsch, 2008c).

Nach Beendigung des Feldzuges gegen die Nepalesen benutzten die Chinesen die Gelegenheit, um ihren Einfluss als Oberherr (Suzerän) in Tibet auszubauen und erließen ein kaiserliches Edikt, welches einen Passus enthielt, der bestimmte, dass in Tibet unter gemeinsamer Kontrolle von China und Tibet Münzen aus gutem Silber im Namen des Kaisers Qian Long geprägt werden sollten. Ursprünglich war geplant, Kupfermünzen nach Art der chinesischen Cash- oder Lochmünzen in Tibet einzuführen. Diese Idee wurde jedoch verworfen, da der Transport von Kupfer aus Ostchina nach Zentraltibet zu kostspielig gewesen wäre und die tibetische Bevölkerung, die an Silberwährung gewohnt war, die Cash-Münzen nur widerwillig akzeptiert hätte (Xiao Huaiyuan, 1987).

Einige Mustermünzen in Silber mit tibetischen Inschriften wurden im 57. Regierungsjahr von Qian Long (1792) hergestellt. Diese fanden jedoch keine kaiserliche Genehmigung, da das Fehlen einer chinesischen Inschrift bemängelt wurde. Im folgenden Jahr 1793 wurden dann Silbermünzen im Wert von ½ Sho, 1 Sho und 1 Tangka (1 ½ Sho) mit Erwähnung des 58. Regierungsjahres von Qian Long mit tibetischen und chinesischen Inschriften geprägt. Ein im Edikt nicht erwähnter Wert von 3/4 Sho kam hinzu. Da diese Münzen die Nominale nicht erwähnten und sich nur in der Größe und im Gewicht voneinander unterschieden, führte ihre Verwendung auf den Märkten zu Missverständnissen, weshalb man im folgenden Jahr 1794 (59. Jahr der Ära Qian Long) für den Umlauf nur noch den Einheitswert zu einen Sho prägte, der, obwohl geringer im Gewicht, im gleichen Wert wie die älteren Tangkas aus Nepal zirkulierte. Diese so genannten sino-tibetischen Münzen wurden auch im 60. und letzten Regierungsjahr von Qian Long geprägt. Der Kaiser dankte zu Ende seines 60. Regierungsjahres zugunsten seines Sohnes ab. Bis diese Neuigkeit Lhasa erreichte, hatte man aber schon mit dem Prägen von Münzen begonnen, die das 61. Regierungsjahr von Qian Long trugen. Diese Münzen stellen heute eine numismatische Kuriosität dar (Rhodes and Gabrisch, 1980).

Nur wenige sino-tibetische Münzen wurden zu Anfang der Regierungszeit des Nachfolgers von Qian Long, des Kaisers Jia Qing, geprägt. Münzen aus dem ersten bis sechsten sowie aus dem achten und neunten Regierungsjahr sind bekannt. Erst im 24. und 25. Regierungsjahr dieser Ära (A.D. 1819 und 1820) wurde die Prägetätigkeit wieder in größerem Umfang aufgenommen. Aus der folgenden Ära Dao Guang (A.D. 1821-1851) sind Münzen aus den ersten vier Jahren (1821 bis 1824) sowie aus dem fünfzehnten und sechzehnten Jahr (1835 und 1836) bekannt. In der letzten Phase der Dao Guang Periode (1837-1851) verlor China an Einfluss in Tibet. Danach regierten in China wenig bedeutende Kaiser, die zum Teil unfähige Repräsentanten („Ambane“) nach Lhasa schickten.

4. Die Ganden Tangkas

Daher begannen die Tibeter schon im Jahr 1840, Silbermünzen in Eigenregie ohne die Erwähnung einer chinesischen Kaiser-Ära zu prägen. Diese Münzen wurden in zahlreichen Varianten und ohne Jahresangabe bis weit ins 20. Jahrhundert hinein geprägt und sind wegen der Anfangssilben ihrer Legende unter dem Namen „Ganden Tangka“ (auch „Gaden Tangka“) bekannt geworden.(1) Es sind bis heute die Silbermünzen Tibets, die am häufigsten anzutreffen sind, vor allem die späteren Varianten des frühen 20. Jahrhunderts. Von den Tibetern wurde dieser Münztyp tang-ka dkar-po („weiße Tangka“) genannt (Rhodes, 1983).

Daneben wurden ca. 1840 und 1850 Silbermünzen im Stil der Kong-par Tangkas mit dem alten Datum 13-46 geprägt. In den Jahren 1890/91 wurden erneut Tangkas im Stil der Kong-par Ausgaben geprägt, diesmal jedoch mit dem aktualisierten tibetischen Datum 15-24 und 15-25.

5. Die Münzen des 20. Jahrhunderts

Im Jahr 1909 erschien eine Serie mit tibetischen Inschriften, die die Ära Xuan Tong erwähnt und im Jahr 1910/11 wurde die Serie von Münzen mit rein tibetischen Inschriften durch eine zweisprachige sino-tibetische Prägung unterbrochen. Diese erwähnt ebenfalls die Ära Xuan Tong. Daneben erschienen die ersten Silber- und Kupfermünzen mit dem Datum 15-43 (1909), welche erstmals das Motiv des Schneelöwen auf der Vorderseite zeigen.

Nach dem Fall der Qing Dynastie im Jahr 1911 prägte Tibet während der Regierungszeit des aus seinem indischen Exil zurückgekehrten 13. Dalai Lamas zahlreiche Kupfer- und Silbermünzen in den Nominalen Skar, Sho und Srang. Diese zeigen auf der Vorderseite wiederum einen Schneelöwen, der das Symbol Tibets ist und in dieser Bedeutung auch auf tibetischen Briefmarken und auf der tibetischen Flagge erscheint. Die Inschriften dieser Münzen sind nur in tibetischer Sprache und der chinesische Oberherr findet keinerlei Erwähnung. Neben den zahlreichen Prägungen in Kupfer und Silber, wurde in den Jahren 1918 bis 1921 erstmals eine Prägung im Wert von 20 Srang in Gold herausgegeben. Die Goldmünzen wurden in einer speziellen Münzstätte hergestellt, welche westlich des Sommerpalasts der Dalai Lamas, des Norbu Lingka („Juwelengarten“) lag und gser-khang („Gold-Haus“) hieß. Der Direktor dieser Münze war Tsarong Shabpe, ein wohlhabender und politisch einflussreicher Tibeter, der einen Teil der Goldprägungen auf eigene Rechnung mit Genehmigung der tibetischen Regierung herstellte (Gabrisch, 1990/91).

Nach dem Tod des 13. Dalai Lamas (Dezember 1933) griff unter den Regenten Reting Rinpoche und Taktra Rinpoche eine inflationäre Entwicklung in Tibet um sich. Dies hatte zur Folge, dass Münzen mit stets höheren Nominalen zur Ausgabe gelangten. Zunächst nahm man das schon zu Ende der Regierungszeit des 13. Dalai Lamas begonnene Programm von 3 Srang Münzen in Silber mit einem neuen Muster wieder auf. Später wurden Kupfermünzen mit den Nominalen 3 und 5 Sho sowie Münzen mit sehr geringem Silbergehalt im Wert von 10 Srang geprägt.

Auch nach der chinesischen Invasion Tibets im Jahr 1950 plante die tibetische Regierung noch die Ausgabe von Münzen aus einer Silberlegierung mit den hohen Werten von 25 und 50 Srang, von denen sich einige wenige Mustermünzen erhalten haben. Die letzte Münze, die in Tibet zur Ausgabe gelangte, war eine maschinengeprägte Silbermünze im Stil der Ganden-Tangkas, die aus einem religiösen Anlass zur Verteilung an Mönche durch den Dalai Lama 1953 und 1954 geprägt wurde und im Wert von 5 Srang zirkulierte. Banknoten im Nennwert von 100 Srang wurden noch bis 1959 gedruckt. Im selben Jahr kam die Geschichte eigenen Geldes in Tibet zu einem Abschluss. Die chinesische Regierung führte nach einem Volksaufstand in Lhasa die chinesische Renminbi-Währung ein und erklärte tibetische Zahlungsmittel nach einer Umtauschfrist für ungültig.

Von 1840 bis 1932 wurden tibetische Münzen von Hand oder durch mit Wasser- oder menschlicher Kraft angetriebene Maschinen geprägt. Im frühen 20. Jahrhundert waren die wichtigsten Münzstätten diejenige von Shol, unterhalb der Winterresidenz der Dalai Lamas, des Potala Palalstes, gelegen; ferner eine Münze ca. 12 km nordöstlich von Lhasa im Dode-Tal sowie eine weitere 3 km nördlich von Lhasa in Trabshi. Letztere wurde 1932 modernisiert, indem man sie mit aus England importierten Pägemaschinen ausstattete, die von einem kleinen neu errichteten Wasserkraftwerk im Dode-Tal mit Strom versorgt wurden. Diese Münzstätte hatte den offiziellen Namen Trabshi Lotrü Lekhung (grva-bzhi glog-´khrul las-khungs “Trabshi elektrische Maschinen Fabrik”) und diente auch der Herstellung von Waffen und Munition sowie dem Drucken von Briefmarken und Banknoten. Bis zur chinesischen Invasion 1950 war dies die einzige Fabrik, die es in Tibet gab.

6. Tibetische Münz-Einheiten

In Tibet benutzte man ein kompliziertes, zweifaches System von Münzeinheiten. Das eine kam von Nepal nach Tibet und hat die Grundeinheit Tangka (auch “trangka” “tam” or “tamga” genannt; entspricht ungefähr 5.4 bis 5.6 Gramm unreinen Silbers). Das andere stammt aus China und hat als Grundeinheit den Srang (entspricht dem chinesischen liang, mit einem Gewicht von 37.3 g Silber). Diese beiden Systeme wurden nebeneinander zwischen 1640 und 1959 in Tibet benutzt. Einheiten des einen Systems wurden wie folgt in Einheiten des anderen umgerechnet:

1 Srang = 6  2/3 Tangkas
1 Tangka = 1 ½ Sho = 15 Skar
½ Tangka = 7 ½ Skar
1 Sho (wird meist als zho transliteriert) = 2/3 Tangka = 10 Skar

Der Srang wurde in folgende kleinere Einheiten unterteilt:

1 Srang  = 10 Sho = 100 Skar (entspricht in China: 1 Liang = 10 Qian = 100 Fen)
1 Sho (zho-gang) = 10 Skar

 Im 18ten and 19ten Jahrhundert wurden nur folgende Münzeinheiten in Silber geprägt:

½ Sho
½ Tangka = ¾ Sho
1 Sho
1 Tangka

Die Einheiten von ½ Sho and ½ Tangka wurden in kleiner Stückzahl ausschließlich im Jahr 1793 geprägt.

Im  20ten Jahrhundert wurden folgende Münzeinheiten geprägt:

In Kupfer:

½ Skar (skar-phyed)
1 Skar (skar-gang)
1/8 Sho
¼ Sho
2 ½ Skar (skar-phyed gsum oder kha-gang)
5 Skar (skar-lnga)
7 ½ Skar (skar-phyed brgyad)
1 Sho
3 Sho
5 Sho

Mit einem Silbergehalt von ca. 80% bis 10%:

1 Tangka
1 Sho (zho-gang)
2 Sho (zho-do)
5 Sho
1 Srang (srang gang)
1 ½ Srang (srang-gang zho-lnga)
3 Srang (srang gsum sgor-mo)
5 Srang (in kleiner Stückzahl; häufiger ist diese Münzeinheit in Kupfer anzutreffen)
10 Srang (bcu-sgor)
    
Gold:

20 Srang (gser-tam)

7. Die Datierung tibetischer Münzen

Mit Ausnahme der sino-tibetischen Prägungen, die nach vier verschiedenen kaiserlichen Perioden datiert sind, und der Ganden Tangkas, die undatiert sind, tragen alle Münzen ein Datum gemäß einer mit dem Jahr 1027 A.D. beginnenden Zeitrechnung, wobei die Jahre in Sechzig-Jahres-Zyklen, rab-byung genannt, zusammengefasst sind. Das erste Jahr des ersten Zyklus entspricht somit dem westlichen Jahr 1027. Auf den Münzen werden die Jahre nach ihrer Zählung innnerhalb des jeweiligen Sechzigjahreszyklus angegeben. Um ein tibetisches Datum auf einer Münze in ein westliches Jahr umzurechnen, kann man folgende Formel benutzen:

(Nummer des Zyklus minus 1) multipliziert mit 60, plus (Nummer des Jahres innerhalb des Zyklus minus 1), plus 1027.

Beispiel (Münze der Abbildung 35): rab byung 15 lo 43 bedeutet, dass es sich um das 43. Jahr im 15. Zyklus handelt. Damit kann dieses Jahr wie folgt in ein westliches Jahr umgerechnet werden:

(15 – 1) X 60 + (43-1) + 1027 = AD 1909.

Dabei sollte man beachten, dass das tibetische Jahr normalerweise im Februar beginnt. Daher kann die Münze des obigen Beispiels nicht schon im Januar 1909, vielleicht aber erst im Januar 1910 geprägt worden sein.

II. Eine Auswahl der Münzen, die in Tibet im Umlauf waren

(Im Folgenden sind alle Münzen vergrößert abgebildet)
 

1. Nepalesische Münzen für Tibet

   

Abbildung 3a

 

Abbildung 3b

 Erläuterungen zu den Abbildungen 3a und 3b: Nepalesischer Mohar, geprägt im Namen des Königs Ranjit Malla von Bhaktapur und auf des Jahr N.S. (Nepal Samvat) 842 (= A.D. 1722) datiert. Gewicht: 5,47 g. Durchmesser: 27,5 – 28,0 mm.

Diese Silbermünzen im Gewicht von ca. 5,4 g hießen in Tibet bal-tam (“Nepal Tangka”) oder nag-tam (“schwarze Tangka”). Der Ausdruck bal-tam leitet sich von bal-yul (Nepal) her, während das Wort nag-tam auf den Umstand anspielt, dass diese Münzen wegen ihres geringen Silbergehalts schnell ein dunkle Farbe annahmen. Eine stattliche Anzahl dieses Münztyps war in Tibet in Umlauf.

   

Abbildung 4a

 

Abbildung 4b

Erläuterungen zu den Abbildungen 4a und 4b: Nepalesischer Mohar der Shah Dynastie, geprägt im Namen des Königs Pratap Simha im Jahr SE (= Saka Ära) 1697 (= A.D. 1775). Gewicht: 5,40 g. Durchmesser: 28,2 – 28,6 mm.

Dieser Mohar wurde speziell für Tibet geprägt, wo man ihn gcod-tam (“Tangka zum Zerschneiden”) nannte, da diese Münze oft zerteilt wurde, um Kleingeld zu erhalten. Dabei nahm man die acht Lotusblätter der Rückseite als Leitlinie. Die ganze Münze entsprach einem tibetischen Tangka, die halbe Münze, auf deren Rückseite man vier Blütenblätter zählen kann, hatte den Wert von einem halben Tangka oder ¾ Sho oder 7 ½ Skar. Ein Drittel der Münze mit drei Blütenblättern auf der Rückseite hatte einen Wert von ½ Sho oder 5 Skar, während zwei Drittel der Münze mit fünf Blütenblättern einem Sho entsprach.

   

Abbildung 5: Fragmente von Pratap Simha Münzen

 

Abbildung 6: Fragmente von Pratap Simha Münzen

Auf Abbildung 5 sind von links nach rechts Fragmente mit drei, vier und fünf Lotusblättern abgebildet. Diese repräsentieren den Wert von 1/3 Tangka (5 Skar oder ½ Sho), ½ Tangka (7 ½ Skar) und 1 Sho. Auf Abbildung 6 sind Stücke zu sehen, die den gleichen Wert hatten. Bei den auf Abbildung 6 zu findenden Stücken schnitten die mit dem Teilen beauftragten tibetischen Silberschmiede jedoch zusätzliche Teile der Münze weg, wobei sie darauf achteten, dass die Lotusblatt-Ornamente mit den Nepalesischen Schriftzeichen erhalten blieben, da diese für die Bestimmung des Wertes des jeweiligen Fragmentes wichtig waren. Die abgetrennten Silberreste behielten die Silberschmiede als Lohn.

   

Abbildung 7a

 

Abbildung 7b

Erläuterungen zu den Abbildungen 7a und 7b: Gewicht: 5, 46 g. Durchmesser: 25,5 – 26,5 mm. Undatierter Nepalesischer Mohar, geprägt im Namen des Königs Mahipatendra Malla. Die Vorderseite dieser Münze diente als Vorbild für die ersten Silbermünzen, die in Tibet geprägt wurden (vergleiche Abbildung 8a). Die oben abgebildete Münze wurde im oder um das Jahr A.D. 1669 geprägt.

2. Die ersten in Tibet geprägten Münzen

   

Abbildung 8a

 

Abbildung 8b

Erläuterungen zu den Abbildungen 8a und 8b: Undatierte in Lhasa nach dem Tangka-Standard geprägte Silbermünze. Gewicht: 5.43 g. Durchmesser: 28.4 mm. Sammlung Alexander B. Lissanevitch.

Man nimmt an, dass diese Münzen in den Jahren  A.D. 1763/4 oder A.D. 1785 geprägt wurden und sie damit zu den frühesten eigenen Münzpägungen Tibets gehören. Das Muster ist von nepalesischen Vorbildern kopiert (Siehe Abb. 7a für die Vorderseite und Abb. 4b für die Rückseite). Die Inschrift auf der Vorderseite stellt folgende buddhistische Formel (Mantra) in der Sanskrit-Sprache dar (geschrieben mit Tibetischen Buchstaben der sog. dbu-can („mit Kopf“)-Schrift: śri mangalam (auf der Münze als shri mam ga lam buchstabiert). Möglicherweise ist hiermit der Grasverkäufer Mangalam gemeint, der Buddha heiliges Gras schenkte. Dieses Gras wurde von Buddha gesegnet als ein Symbol langen Lebens. Es wird berichtet, dass Buddha auf dem von Mangalam gestifteten Gras saß, als er die Erleuchtung erlangte. Das Mantra śri mangalam kann auch die Bedeutung  „viel Glück“ haben (Gabrisch, 1999).

Die Rückseite der Münze trägt folgende Inschrift: dga´ ldan phyo(gs) las rnam par rgyal ba (“Der Ganden ( Palast), über (alle) Himmelsrichtungen vollkommen siegreich”). Dies ist eine Anspielung auf die Residenz der Dalai Lamas im Kloster Drepung bei Lhasa, und, im weiteren Sinn, auf die tibetische Regierung.

   

Abbildung 9a

 

Abbildung 9b

Erläuterungen zu den Abbildungen 9a und 9b: Undatierter Sucakra Vijaya Tangka . Gewicht: 5,18 g. Durchmesser: 26,4 – 27,6 mm.

Dieser Tangka wurde höchstwahrscheinlich ebenfalls im 18. Jahrhundert geprägt und ist ein weiteres Beispiel der ersten Versuche in Tibet, eigene Münzen herzustellen. Es handelt sich um die einzige tibetische Münze, auf welcher sich eine Inschrift in ´Phags-pa- oder Quadratschrift (tibetisch hor-yig = “mongolische Schrift”) befindet.  Beide Seiten sind identisch und zeigen acht Speichen welche sich zwischen dem äußeren und inneren Kreis befinden. Im Zentrum ist die Inschrift (Transliteration nach Wylie) su tsa kra/bi dza ya in zwei Spalten angeordnet. Diese Inschrift lautet in Sanskrit sucakra vijaya , was man mit  “siegreiches Rad”  übersetzen kann und ist eine Bezeichnung für das buddhistische dharma cakra  (Tibetisch chos-´khor), das “Rad des Gesetzes”  oder “Rad der buddhistischen Lehre” welches durch Buddha in Bewegung gesetzt wurde. Dieses Rad ist auch bildlich durch die beiden Kreise und die acht Speichen dargestellt; letztere repräsentieren den  “achtfachen Pfad”, ein wichtiger Teil der Lehren  Buddhas

         

Abbildung 10 A1:Gewicht: 5,38 g. Durchmesser: 27,0 – 27,8 mm.

 

Abbildung 10 A2

 

Abbildung 10 B1: Gewicht: 5,3 g. Durchmesser: 27,5 mm. Kunsthistorisches Museum, Wien 

 

Abbildung 10 B2

Abbildungen 10 A1 - 10 B2: Zwei undatierte Tangkas mit Wartula Schrift.

Dies ist der dritte Typ der frühen Tangkas, die in Tibet geprägt und möglicherweise im 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts hergestellt wurden. Das Münzmuster ist auf beiden Seiten gleich. Im Zentrum sieht man das buddhistische Rad mit acht Speichen, um welches acht Lotusblätter mit acht identischen Schriftzeichen angeordnet sind. Die Schriftzeichen sind als Silbe dza zu lesen und sind in der selten benutzten “Wartula”- oder Wartü-Schrift geschrieben, welche aus Indien stammt. Diese Silbe kann auch als Transskription der  Sanskrit-Silbe “ja” interpretiert werden. Dies wiederum könnte eine Abkürzung für “jaya” (“siegreich”) sein. Damit stellte diese Münze wie die vorhergehende das “Rad der buddhistischen Lehre“ dar.  Da diese Silbe auch auf einem tibetischen Siegel anzutreffen ist, welches von dem zweiten Demo Regenten No-min-han Blo-bzang thub-bstan jigs-med rgya-mtsho (war Regent von 1811 bis 1819) benutzt wurde, könnte man diese Münze auch der Regierungszeit dieses Potentaten zuschreiben (Bertsch, 1990). Der Wartu Buchstabe wurde auf dem oberen  Rand  eingraviert, als das ursprünglich vom ersten Demo Regenten (1757-1777) benutzte Siegel 1811 an den zweiten Demo Regenten übergeben wurde (vgl. Artikel „Tibetische Siegel“, Abschnitt 5.3 und Schuh, 1981, S.169).

Es gibt drei Varianten dieser Münze. Die  häufigste Variante hat einfachen Zentralkreis auf beiden Seiten (Abbildungen 10 A1 und 10 A2), eine zweite seltene Variante weist einen Doppelkreis auf beiden Seiten auf (Abbildungen 10 B1 und 10 B2), während eine dritte, ebenfalls seltene Variante, einen einfachen Zentralkreis auf der einen und Doppelkreis auf der anderen Seite besitzt.

3. Kong-par Tangkas

   

Abbildung 11 A1

 

Abbildung 11 A2

Erläuterungen zu den Abbildungen 11 A1 und 11 A2: Kong-par Tangka, datiert Zyklus 13, Jahr 45 (= A.D. 1791). Gewicht: 5,36 g. Durchmesser: 26,9 – 27,6 mm.

Diese Münze wurde in der östlich von Lhasa gelegenen Provinz Kongbo geprägt und wurde daher unter dem Namen Kong-par tangka (eine Abkürzung für kong-bo par-ba´i tang-ka, das heißt  “Tangka geprägt in Kongbo”) bekannt. Chinesische Truppen, die 1791 nach Tibet kamen, um die nepalesische Armee aus Tibet zu vertreiben, hatten Anweisung, ihren Sold, den sie in Form von chinesischen Silberbarren erhalten hatten, gegen diese Münzen umzutauschen, bevor sie Lhasa erreichten. Auf diese Weise gelangte diese Ausgabe in die Märkte Lhasas und zirkulierte dort zusammen mit den Mohars von Nepal. Münzen mit dem gleichen Muster wurden auch mit dem Datum 13-46 (1792), und eine geringe Anzahl wurde mit dem Datum 13-47 (=A.D. 1793) geprägt.

Um 1840 und 1850 prägte man erneut Münzen mit diesem Muster, die das Datum 13-46 tragen. Schließlich erschienen noch zwei Ausgaben dieses Typs mit den neuen Daten 15-24 und 15-25, was A.D. 1890 und 1891 entspricht.

   

Abbildung 11 B1

 

Abbildung 11 B2

Erläuterungen zu den Abbildungen 11 B1 und 11 B2: Gewicht: 5.44 g; Durchmesser: 26.3 – 27.1 mm. 

Obgleich Münzen dieses Typs das Datum 13-46 (1792) tragen, wurden sie nach Meinung der meisten Experten erst um 1840 geprägt. Ihr Muster zeichnet sich durch einen „Spitzbogen“ aus, welcher auf dem Avers das Datum einrahmt (Xiao Huaiyuan, 1988, p. 31; Gabrisch, 1990, p. 28 and 82; Zhu Jinzhong et alii, 2002, p. 77; Wang Haiyan, 2007, p. 106-107).

   

Abbildung 11 C1

 

Abbildung 11 C2

Erläuterungen zu den Abbildungen 11 C1 und 11 C2: Gewicht: 4.92 g: Durchmesser: 27.5 – 28.0 mm.

Dies ist ein Beispiel für den dritten Typ der Kong par Tangkas, welcher ebenfalls das Datum 13-46 (1792) trägt, jedoch nach vorherrschender Meinung erst um 1850 geprägt wurde.

   

Abbildung 11 D1

 

Abbildung 11 D2

Erläuterungen zu den Abbildungen 11 D1 und 11 D2: Gewicht: 4.21 g; Durchmesser: 26.2 – 26.6 mm.

Kong par Tangka mit dem Datum 15-24 (1890). Münzen mit gleichem Muster mit dem Datum 15-25 (1891) existieren ebenfalls. Sie sind die letzte Ausgabe von Silbermünzen mit dem Muster der Kong par Tangkas.

4. Die ersten sino-tibetischen Silbermünzen

Die sino-tibetischen Silbermünzen, wurden aufgrund eines Edikts des chinesischen Kaisers in Tibet eingeführt und unter gemeinsamer chinesischer und tibetischer Kontrolle in Lhasa hergestellt. Im 57. Jahr der Ära Qian Long wurden zunächst Probemünzen hergestellt, welche auf beiden Seiten tibetische Inschriften aufweisen und heute extrem selten sind. Im folgenden Jahr wurden Münzen mit chinesischer Inschrift auf der Vorderseite und tibetischer Inschrift auf der Rückseite in vier verschiedenen Gewichten und Nominalen geprägt: ½ Sho, ¾ Sho, 1 Sho und 1 Tangka. Ein Tael (= ein tibetischer Srang) Silber konnte in 9 Münzen zu einem Sho umgetauscht werden. Normalerweise enthält ein Tael 10 Sho, beim Umtausch wurde jedoch 1 Sho für die Prägekosten einbehalten. Sechs Tangkas erhielt man für einen Tael Silber oder 18 Münzen zu ½ Sho oder 12 Münzen zu ¾ Sho. Ab dem 59. Jahr der Qian Long Ära wurden für den Umlauf nur noch 1 Sho Münzen geprägt. Auch in den darauf folgenden  Regierungsperioden der Kaiser Jia Qing (1. bis 6.; 8. und 9. und 24. und 25. Jahr) und Dao Guang (1. bis 4. sowie 15. und 16. Jahr) wurden für den Umlauf ausschließlich Silbermünzen zu 1 Sho geprägt.

   

Abbildung 12: Kaiser Qian Long (regierte 1735-1795) nach einem portugiesischen Werk aus dem 19. Jahrhundert

 

Abbildung 12a: Kaiser Qian Long, 80 Jahre alt in seinem 55. Regierungsjahr (1790).National Palace Museum, Beijing. Arts of Asia, vol. 91, no. 1, Hong Kong 2011, p. 44

Die sino-tibetischen 1 Sho Münzen hatten den gleichen Umlaufwert wie die nepalesischen Mohars und die tibetischen Kong-par Tangkas, obgleich sie ein geringeres Gewicht hatten. Die sino-tibetischen Prägungen hatten jedoch einen sehr hohen Silbergehalt, während die weiterhin umlaufenden Nepalesischen Mohars und tibetischen Tangkas nur aus ca. 2/3 aus Silber bestanden. Die drei Münztypen hatten somit nahezu den gleichen Metallwert.

Neben dem zentralen Quadrat auf beiden Seiten der Münzen finden sich ebenfalls auf beiden Seiten vier Ornamente,(2) deren Bedeutung zweifelhaft ist. Man kann dieses Ornament als Wolkenmotiv, als „Löwenschnauze“ oder als Pilzmotiv erklären. Bedenkt man, dass man das zentrale Quadrat und den äußeren Kreis auf diesen Münzen (ähnlich wie bei den chinesischen Lochmünzen) symbolisch als Erde und Himmel deuten kann, dann ließen sich die vier Ornamente dem Löwen zuordnen, der in China und auch im alten Tibet meist als Wächter an Eingängen zu bedeutsamen Gebäuden oder Gräbern fungiert. Auf den Münzen könnten daher die vier Ornamente als pars pro toto für vier Löwen stehen, die die vier Himmelsrichtungen des Universums beschützen.

Abbildung 13: Silber-Münze im Wert und Gewicht von ½ Sho (1/2 zho gang), was ½ Qian entspricht. Datierung: 57. Jahr der Ära Qian Long (AD 1792).Gewicht: 1,90 g. Durchmesser: 18,5 – 19,0 mm.

Die tibetischen Inschriften der auf Abbildung 13 zu sehenden Münze sind wie folgt zu transliterieren:

Vorderseite: chan lung thung pa ´u (im Uhrzeigersinn zu lesen, beginnend um 12 Uhr) und „57“ im Quadrat im Zentrum der Münze. Übersetzung: „[Jahr] 57 der [Ära] Qian Long, Umlaufgeld“.

Rückseite: Im Quadrat: bod kyi/rin po che. Übersetzung: „Kostbare [Münze] von Tibet“. Dies ist zunächst eine Übersetzung ins Tibetische der im folgenden Jahr auf den sino-tibetischen Münzen benutzten chinesischen Legende bao tsang, was wörtlich „Schatz“ (oder „Edelstein“) von Tibet“ bedeutet und im weiteren Sinn mit „Tibetgeld“ übersetzt werden kann. Die tibetische Legende bod kyi/rin po che kann aber auch als „Kostbarer (Rinpoche) von Tibet“ übersetzt werden (Rhodes und Gabrisch, 1980). In diesem Fall würde sich die Inschrift auf eine hohe Inkarnation in der lamaistischen Hierarchie Tibets beziehen, etwa auf den Dalai Lama. Diese Münzen wurden 1792 nach Beendigung des Krieges zwischen Tibet und Nepal unter gemeinsamer Kontrolle durch chinesische und tibetische Beamte entworfen. Die chinesischen Beamten verstanden sicher nur die erste Bedeutung „kostbare (Münze) von Tibet“, während den tibetischen Beamten sicher die doppelte Bedeutung der Inschrift bewusst war.

Diese und andere Mustermünzen im Gewicht von einem Sho und 1 ½ Sho (1 Tangka) wurden nach Peking zur Genehmigung geschickt. Die kaiserlichen Beamten von Peking bemängelten jedoch, dass sich auf den Probemünzen nur tibetische Inschriften befinden und legten fest, dass auf dem Avers der Münzen die folgenden chinesischen Schriftzeichen erscheinen müssen: qian long bao tsang („Tibetmünze der Qian Long Ära“) und am Rand das Jahr, also z.B. nian 58 („Jahr 58“). Auf der Rückseite sollte die chinesische Inschrift in tibetischer Transkription erscheinen, und zwar wie folgt: chan lung pa ´u gtsang/lo 58. Nur das Wort nian wurde im Tibetischen mit lo („Jahr“) übersetzt, während die chinesische Inschrift innerhalb des Kreises auf dem Avers der Münze nur transkribiert und nicht übersetzt wurde. Münzen, welche die von Peking gewünschten Inschriften aufweisen, sind unter den Abbildungen 14b bis 19 B2 sehen.

   

Abbildung 14a

 

Abbildung 14b

Erläuterungen zu den Abbildungen 14a und 14b: Silber Sho, datiert auf das 58ste Jahr der Qian Long Ära (= A.D. 1793). Gewicht 3,67 g. Durchmesser 22,6-23,2 mm.

Die Inschrift auf der Vorderseite besteht aus vier chinesischen Zeichen im inneren Kreis und lautet qian long bao zang (“Tibet Geld von Qian Long”). Die vier chinesischen Zeichen am Rand lauten nian 58 (“58stes Jahr”). Die Inschrift auf der Rückseite besteht aus einer Transskription der chinesischen Inschrift in der Tibetischen dbu-can Schrift: chan lung pa´u gtsang (von oben nach unten und von rechts nach links zu lesen). Am Rand: lnga bcu nga brgyad (“achtundfünfzig”) Obgleich diese Münzen nur ca. 3,7 g wiegen, zirkulierten sie zum gleichem Wert wie die mit ca. 5,4 g weitaus schwereren  Kong-par Tangkas und die nepalesischen Mohars. Da die Münzen der Qian Long Ära aus gutem Silber bestanden, war ihr reiner Silberwert etwa gleich groß wie derjenige der älteren Prägungen aus Tibet und Nepal, die nur ca. 2/3 aus Silber bestanden. Sino-tibetische Münzen wurden auch während der  Jia Qing (A.D. 1796-1820) and der ersten Hälfte der Dao Guang Ära (A.D. 1820-1836) geprägt.

   

Abbildung 15a

 

Abbildung 15b

Erläuterungen zu den Abbildungen 15a und 15b: Halber Sho, Jahr 58 der Qian Long Ära. Gewicht: 1,87 g. Durchmesser: 19,8 – 20,0 mm.

Laut kaiserlichen Anweisungen aus Peking sollten Silbermünzen mit drei verschiedenen Nennwerten geprägt werden: ½ Sho, 1 Sho und 1 Tangka (oder 1 ½ Sho). Ein Srang (entspricht dem chinesischen Tael oder Liang von etwas mehr als 37 g) Silber konnte in 18 Münzen zu ½ Sho oder 9 Münzen zu 1 Sho oder in 6 Tangka Münzen umgetauscht werden. Außerdem wurden noch ohne Erwähnung in den Anweisungen aus Peking Silbermünzen im Wert von ¾  Sho (= ½ Tangka) geprägt. Da jedoch keine der vier Münzeinheiten den jeweiligen Nennwert in der Inschrift erwähnen und sich die verschiedenen Werte nur durch Größe und Gewicht unterschieden, kam es auf den Märkten immer wieder zu Missverständnissen. Wer sicher gehen wollte, eine Münze erhalten zu haben, die dem vom Verkäufer angegebenen Nennwert entsprach, musste die Münze wiegen, was Zahlungen zu zeitraubenden Aktionen machen konnte. Aus diesem Grund wurden im folgenden Jahr 59 der Ära Qian Long und in den Jahren danach nur noch Silbermünzen im Wert von 1 Sho für den Umlauf geprägt. Die wenigen Münzen im Gewicht eines halben Sho, die später noch geprägt wurden, sind alle extrem selten und können als Probemünzen angesehen werden.

   

Abbildung 16a

 

Abbildung 16b

Erläuterungen zu den Abbildungen 16a und 16b: ¾ sho, Jahr 58 der Ära Qian Long. Gewicht: 2,70 g. Durchmesser: 21,3 – 21,5 mm.

Diese Münzeinheit war in den kaiserlichen Anweisungen, die Münzprägungen in Tibet betrafen, nicht erwähnt und wurde von den chinesischen und tibetischen Beamten, die für die Münzstätte verantwortlich waren, in eigener Verantwortung geprägt. Die ersten sino-tibetischen  Münzeinheiten folgten genau denjenigen, die in Tibet als Resultat des Zerteilens der aus Nepal importierten Mohur-Stücke bekannt waren: 1/3 Mohur = 1/3 Tangka oder ½ Sho. Ein halber Mohur entspricht dem Stück von ¾ sho oder ½ Tangka und 2/3 Mohar entspricht der Sho-Einheit. Das Zerteilen der sino-tibetischen Münzen war verboten, auch in den Jahren, beginnend mit dem 59. Jahr der Qian Long Ära, als keine Scheidemünzen mehr für den Umlauf geprägt wurden.

   

Abbildung 17a

 

Abbildung 17b

Erläuterungen zu den Abbildungen 17a und 17b: Ein Tangka, Jahr 58 der Qian Long Ära. Gewicht: 5,57 g. Durchmesser: 29,6 – 30,5 mm. Große Ausgabe, die 32 Punkte auf dem Rand beider Seiten aufweist.

Tangkas wurden zunächst mit kleinerem Durchmesser von ca. 27 mm geprägt. Wegen der Verwechslungsgefahr mit den Münzen von einem Sho, prägte man später größere Tangkas wie die hier abgebildete. Diese größte Münzeinheit in der sino-tibetischen Serie wurde nur im 57. (nur Probemünzen dieses Jahrgangs sind bekannt) und 58. Jahr der Qian Long Ära geprägt. Da man nur sechs Tangka-Münzen für einen Srang Silber bekam, dagegen aber neun Münzen zu je einem Sho, waren die Tangkas nicht sehr beliebt. Zudem konnte man nie ganz sicher sein, ob einem jemand eine Sho Münze gab und behauptete, es handele sich um eine Tangka Münze.

   

Abbildung 18a

 

Abbildung 18b

Erläuterungen zu den Abbildungen 18a und 18b: Silber Sho, datiert 61. Jahr der Qian Long Ära (= A.D. 1796). Gewicht: 3,51 g; Durchmesser: 28,7 mm. Auf dem Rand der Rückseite befindet sich das Datum in Form der vier tibetischen Silben drug cu re gcig (“einundsechzig”).

Der Qian Long Kaiser hatte schon gegen Ende seines sechzigsten Regierungsjahres zugunsten seines Sohnes abgedankt. Bis jedoch die Nachricht seiner Abdankung im fernen Lhasa eintraf, hatte man schon mit dem Prägen von Münzen mit dem Regierungsjahr 61 begonnen. Es gibt zwei Varianten dieses Münztyps. Die eine hat vier mal sechs Punkte auf dem Rand, wie die abgebildete Münze, die andere Variante hat vier mal sieben Punkte auf dem Rand.

   

Abbildung 19 A1

 

Abbildung 19 A2

Erläuterungen zu den Abbildungen 19 A1 und 19 A2: Jia Qing, Jahr 6 (AD 1801). Gewicht: 3,75. Durchmesser: 29,2 mm.

Nur sehr wenige Münzen wurden für die Jahre 2 bis 6 der Ära Jia Qing geprägt. Vom Jahr 7 sind bis jetzt überhaupt keine Exemplare bekannt, während die Prägezahlen für die Jahre 8 und  9 (AD 1803 und 1804) wieder bedeutender sind.

Die abgebildete Münze des Jahres 6 (= AD 1801) ist die einzige tibetische Münze, die Legenden in drei verschiedenen Sprachen und drei verschiedenen Schriften aufweist. Neben Chinesisch auf der Vorderseite und Tibetisch auf der Rückseite, befindet sich auf dem Revers zusätzlich eine Inschrift in Mandschurisch. Hiermit wird eine Tradition aufgenommen, die von den Lochmünzen (Cash-Münzen) der Qing Dynastie in China her bekannt ist: Die Lochmünzen dieser Epoche tragen gewöhnlich den Namen der Prägestätte in mandschurischer Schrift auf der Rückseite. Bei der abgebildeten Münze aus Lhasa wird jedoch nicht die Prägestätte in dieser Schrift angegeben, sondern der mandschurische Text stellt eine Paraphrase eines Teiles der chinesischen Inschrift dar. Er kann wie folgt transliteriert werden menggun ningun (in der Reihenfolge: linke Spalte/rechte Spalte). Dies lässt sich als „Silbergeld/sechs“ übersetzen (Für die Transliteration und Übersetzung der mandschurischen Inschrift bin ich Herrn Prof. Michael Weier zu Dank verpflichtet). Die mandschurische oder Mandschu Schrift leitet sich laut Haenisch (1986) von der mongolischen Schrift her, „die aus dem Uigurischen entstanden ist, die ihrerseits das syrische Estrangelo-Alphabet übernommen hat, das mit den nestorianischen Schriften seinen Weg nach Innerasien gefunden hatte“.

Die tibetische Inschrift lautet ca´ chin / ´khri/r zhugs (innerhalb des inneren Kreises) und gu(?)ng bo [vermutlich für lo] dru [abgekürzt für drug] pa (am Rand; die Silben sind in der Reihenfolge oben, links, rechts, unten zu lesen). Übersetzung: „Sechstes Thronjahr der [Ära] Jia Qing“.

Die chinesische Inschrift auf der Vorderseite der Münze folgt dem Vorbild der tibetischen Silberprägungen der Ära Qian Long und lautet (kreuzweise von oben nach unten und von rechts nach links gelesen): jia qing bao zang („Tibetgeld [wörtlich: Tibet-Schatz]der Ära Jia Qing“) und am Rand nian liu („Jahr sechs“).

   

Abbildung 19 B1

 

Abbildung 19 B2

Erläuterungen zu den Abbildungen 19 B1 und 19 B2: Dao Guang, Jahr 16 (1836). Gewicht: 3.62 g. Durchmesser: 27.4 – 28.5 mm

Die tibetische Legende auf der Rückseite lautet: rda´o kwong pa ´u gtsang (im Zentralkreis in der Reihenfolge oben, unten, rechts und links) und bcu drug pa (sechzehntes [Jahr]).

In der Epoche  Dao Guang wurden in Tibet Silbermünzen im Gewicht von einem Sho im ersten bis vierten (1820 bis 1823) und im 15. und 16. Regierungsjahr (1835 und 1836) geprägt. Das abgebildete Exemplar ist das letzte der Serie der so genannten frühen sino-tibetischen Münzen.

5. Die Gaden Tangkas

Münzen dieses Typs wurden ab 1840 auf Befehl der tibetischen Regierung geprägt. Sie bestanden wie die meisten Mohars aus Nepal nur aus ca. 2/3 Silber, jedoch nannten die Tibeter sie tang-ka dkar-po (“weiße Tangkas”), da sie nach dem Prägen in einer Boraxlösung gekocht wurden und in neuem Zustand eine helle Farbe hatten und diese für geraume Zeit bewahrten im Gegensatz zu den Mohars aus Nepal, die eine solche Behandlung mit Borax nicht erhielten und schon nach kurzem Gebrauch dunkel wurden, weshalb man sie nag-tam („schwarze Tangkas“) nannte (Bertsch, 2008e).  Bei westlichen Sammlern sind die „weißen Tangkas“  als “Ganden Tangka” oder “Gaden Tangka” bekannt. Dieser Ausdruck leitet sich von den ersten beiden Silben der Inschrift auf der Rückseite her. Sie lautet dga´ ldan pho brang phyo(gs) las rnam rgyal (“Der Ganden Palast, siegreich über alle Richtungen”). Dies ist die Standard-Formel zur Umschreibung der tibetischen Regierungsform, welche 1640 während der Zeit des 5. Dalai Lamas eingeführt wurde, während er im dGa´-ldan pho-brang des Klosters Drepung (´Bras-spungs) residierte. Diese Legende erscheint auf fast allen tibetischen Münzen, die zwischen 1840 und 1954 geprägt wurden, mit Ausnahme der sino-tibetischen Ausgaben von 1910.

Undatierte Silbermünzen mit ähnlichem Muster und mit zahllosen Varianten wurden in einem Zeitraum von 90 Jahren (von A.D. 1840 bis ca. 1930) geprägt.

Es gibt zahllose Varianten dieses Münztyps, die von dem englischen Numismatiker Nicholas Rhodes in die 8 Klassen A bis H unterteilt wurden (Rhodes, 1978), eine Einteilung, die sich bis heute bewährt hat und zugleich die chronologische Abfolge der verschiedenen Ausgaben nachzeichnet. Die Untertypen jeder Klasse werden mit römischen Ziffern bezeichnet. Die meisten Ganden Tangkas wurden noch von Hand geprägt. Nur einige wenige frühe Varianten sowie die Münzen der letzten Gruppe H wurden mit modernen Maschinen geprägt.

Die verschiedenen Klassen lassen sich am besten voneinander unterscheiden, wenn man die Ornamente beachtet, die innerhalb des äußeren Kreises zwischen den blütenblattartigen Segmenten je acht Mal zu finden sind. Diese bestehen entweder aus einer Gruppe von drei Punkten oder aus einem Punkt oder aus einer Wellenlinie. Die Klasse G ist die einzige, bei welcher diese Ornamente auf beiden Seiten fehlen.

   

Abbildung 20a

 

Abildung 20b

Abbildungen 20a und 20b: Gewicht: 5,16 g. Durchmesser: 27,7 – 28,0 mm. Erste Ausgabe der Ganden Tangka (Klasse A), ab 1840 in Lhasa geprägt. Vorderseite: Keine Wasserlinie unter dem Lotus. Es gibt zwei Hauptgruppen dieses Typs: Auf der Vorderseite hat der Lotus drei Stängel (wie abgebildet) oder nur einen Stängel.

   

Abbildung 21a

 

Abbildung 21b

Abbildungen 21a und 21b: Gaden Tangka der Variante B IV. Gewicht: 4,51 g. Durchmesser: 25,9 – 26,4 mm. Vorderseite: Zwei Wasserlinien unter Lotus.

   

Abbildung 22a

 

Abbildung 22b

 Abbildungen 22a und 22b: Gaden Tangka der Variante C I. Gewicht: 4,34 g. Durchmesser: 27,2 – 27,4 mm. Vorderseite: Eine Wasserlinie unter dem Lotus. Die acht Glückssymbole sind neu angeordnet.

   

Abbildung 23a

 

Abbildung 23b

Abbildungen 23a und 23 b: Gaden Tangka der Variante D V. Gewicht: 4,57 g. Durchmesser: 27,5 mm. Dies ist eine seltene Variante, welche maschinell geprägt wurde.

   

Abbildung 24a

 

Abbildung 24b

Abbildungen 24a und 24b: Gaden Tangkas der Variante E V. Gewicht: 4,30 g. Durchmesser: 26,8 – 27,2 mm. Vorderseite: Nord- und West-Symbol sind identisch. Kleiner Kreis umschließt den Lotus.

   

Abbildung 25a

 

Abbildung 25b

Abbildungen 25a und 25b: Gaden Tangka der Variante F III. Nord-West-Symbol besteht aus 9 Punkten. Gewicht: 5,01 g. Durchmesser: 27,2 – 27,4 mm.

 

 

   

Abbildung 26a

 

Abbildung 26b

 Abbildungen 26a und 26b: Gaden Tangka der Klasse G. Gewicht: 4,70 g. Durchmesser: 26,9 – 27,2 mm. Ohne Ornamente zwischen den acht Blütenblatt-Segmenten auf beiden Seiten.

   

Abbildung 27a

 

Abbildung 27b

Abbildungen 27a und 27b: Gaden Tangka der Variante H (II). Gewicht: 3,96 g. Durchmesser: 26,1 – 26,2 mm. Maschinenprägung.

6. Die Tangkas mit Rañjana Inschrift

   

Abbildung 28a

 

Abbildung 28b

Abbildungen 28a und 28b: 15-46 (AD 1912). Gewicht: 4,55 g. Durchmesser: 27,0 – 27,6 mm.

Die Gestaltung dieser Silber-Tangkas ist den nepalesischen Mohars von Pratap Simha nachempfunden (vgl. Abb. 4). Die Inschrift ist in einer eher selten benutzten ornamentalen Schrift gehalten, die von Nordindien über Nepal nach Tibet gelangte und unter dem Namen Rañjana-Schrift (oder Lantsa-Schrift) bekannt ist. Die Legende ist nicht leicht zu lesen und stellt wahrscheinlich ein Gebet in Form eines Mantra dar, mit welchem die  hinduistische Gottheit Lakshmi um Getreide (d.h. Nahrung), Juwelen (d.h. Reichtum) und Glück gebeten wird. Es gibt diesen Münztyp mit verschiedenen Inschrift-Varianten auf der Vorderseite, welche die Daten 15-28 (AD 1894), 15-30 (AD 1896), 15-40 (AD 1906) oder 15-46 (AD 1912) (wie die abgebildete Münze) tragen. Darüber hinaus gibt es Exemplare, die wohl aus der gleichen Zeit stammen, deren Datierungen jedoch keinen Sinn ergeben.
Möglicherweise wurde dieser Münztyp nicht von der tibetischen Regierung herausgegeben, sondern von in Lhasa ansässigen nepalesischen Kaufleuten. Diese Münzen wurden jedoch als Zahlungsmittel anerkannt und kommen, ähnlich wie ihr Vorbild, auch in zerteilter Form vor. Allerdings sind fast nur Teilungen in gerader Linie ohne weitere Abtrennungen bekannt (Bertsch, 2005 und Gabrisch, 1995). 

7. Die sino-tibetischen Münzen der Xuan Tong Ära

Abbildung 29 A

Abbildung 29 A: Silbermünze zu 5 Sho, datiert auf das erste Jahr der Xuan Tong Ära (A.D. 1909). Gewicht: 9,42 g; Durchmesser: 26,1 mm.

Die Inschrift auf der Vorderseite lautet shon thong kri lo 1 zho lnga (“fünf Sho des ersten Thronjahres der Xuan Tong [Ära]”). Die Legende der Rückseite lautet: dga´ ldan pho brang phyo(gs) las rnam rgyal. Münzen mit der Nominale “1 Srang” in Silber und mit der Nominale “1/8 Sho“ und “1/4 Sho” in Kupfer wurden im gleichen Jahr geprägt und haben das gleiche Muster.

   

Abbildung 29 B1

 

Abbildung 29 B2

Abbildungen 29 B1 und 29 B2: Gewicht: 19.35 g. Durchmesser: 34.9 – 35.1 mm. 1 Srang Silbermünze des ersten Jahres der Ära Xuan Tong (1909), Die Nominale dieser Münze ist auf dem Avers im unteren Trapez als srang gang („ein Srang“) angegeben.

   

Abbildung 29 C1

 

Abbildung 29 C2

Abbildungen 29 C1 und 29 C2: Legende im unteren Trapez der Vorderseite: zho ´i  8/1  = 1/8tel Sho. Gewicht: 3.83 g. Durchmesser: 21.5 mm.1/8 Sho Kupfermünze des ersten Jahres der Xuan Tong Ära.

   

Abbildung 30a

 

Abbildung 30b

Abbildungen 30a und 30b: 1 Sho Münze der Xuan Tong Ära. Gewicht: 3,40 g. Durchmesser: 21,5 – 21,7 mm.

Silbermünze zu einem Sho, die in Lhasa auf Befehl des chinesischen Ambans (Repräsentanten) geprägt wurde. Die tibetische Inschrift auf der Rückseite der Münze lautet wie folgt: khu phon zh[o] gang shon thong bod kyi rin khor (“Ein Kuping Sho [der] Xuan Tong [Ära], tibetische wertvolle Münze”). Die chinesische Inschrift auf der Vorderseite lautet: xuan tong bao zang (“Tibet Geld der Xuan Tong Ära”). “Kuping”, das in der Münzinschrift als khu phon erscheint, bedeutet “Waage des Schatzamtes” und bezieht sich auf das chinesische Standardgewicht, den Tael (oder “Liang“), welches 37.3121 Gramm Silber entsprach. Auf diesen Wert wurde der Tael in der späten Qing-Zeit für Steuerzahlungen in China festgelegt, also zu der Zeit, als die obige Münze geprägt wurde (1910/11). Ein Sho entspricht 1/10tel Tael, also ca. 3.7 g, was auch das Durchschnittsgewicht dieser 1 Sho Münzen ist. Silbermünzen zu zwei Sho (Tibetisch zho do) und Kupfermünzen zu einem halben Skar (Tibetisch skar che) and einem Skar (Tibetisch skar gang) wurden im gleichen Jahr mit dem gleichen Muster geprägt.

   

Abbildung 31a

 

Abbildung 31b

Abbildungen 31a und 31b: 2 Sho Münze der Xuan Tong Ära. Gewicht: 7,22 g. Durchmesser: 24,8 – 25,0 mm.

Die Nominale ist als zho do angegeben. Übersetzung: „zwei Sho“. Ansonsten sind die Inschriften wie diejenigen auf der Münze der Abbildungen 30a und 30b.

   

Abbildung 32a

 

Abbildung 32b

Abbildungen 32a und 32b: ½ Skar Münze der Xuan Tong Ära. Gewicht: 3,75 g.  Durchmesser: 21,8 mm.

Die Nominale ist auf der Rückseite als skar che angegeben. Übersetzung: „halber Skar“. Ansonsten sind die Inschriften wie diejenigen auf den Münzen der Abb. 30 und 31. Diese Münze ist die kleinste Einheit, welche je in Tibet geprägt wurde.

8. Die Münzen zur Zeit des 13. Dalai Lama (von 1909 bis 1933)

Abbildung 33: Der 13. Dalai Lama (1876 – 1933)

Nach der Rückkehr aus seinem Exil in der Mongolei und in China im Jahr 1909 leitete der 13. Dalai Lama eine Münzreform ein, die darin bestand, dass sowohl neue Symbole auf den Münzen eingeführt als auch neue Nominale geschaffen wurden, die sich an den Einheiten der zerschnittenen nepalesischen Mohars orientierten. Diese Einheiten, die in Kupfer geprägt wurden, waren 2 ½, 5 und 7 ½ Skar (oder ¼, ½ und ¾ Sho) und zeigten auf der Vorderseite das Symboltier Tibets, den Schneelöwen. Als Silbermünzen wurden die Nominale 1 Srang und 5 Sho geprägt (vgl. Abb.35), ebenfalls mit dem Schneelöwen auf der Vorderseite und dem dreifachen Juwel auf der Rückseite. Ansonsten war die Gestaltung der neuen Münzen ähnlich derjenigen der 1840 eingeführten Gaden Tangkas mit den acht lotusblattförmigen Segmenten, die auf der Vorderseite die Inschrift dga’ ldan po brang phyo(gs) las rnam rgyal und auf der Rückseite acht buddhistische Glückssymbole enthalten. Diese Münzen sollten die im gleichen Jahr 1909 eingeführten Silber- und Kupfermünzen im Wert von einem Srang, 5 Sho, ¼ und 1/8 Sho ersetzen, welche noch nach der Xuan Tong Ära datiert waren und damit auf den chinesischen Oberherren (Suzerän) Bezug genommen hatten. Da der 13. Dalai Lama sich 1909 jedoch erneut ins Exil begeben musste, diesmal auf der Flucht vor chinesischen Truppen, die gegen Lhasa vorrückten, wurde dieses neue Münzprogramm unterbrochen. Der chinesische Amban (Vertreter Chinas in Lhasa) ließ 1910 Silbermünzen zu 1 und 2 Sho sowie Kupfermünzen zu ½ und 1 Skar prägen mit einem chinesischen Drachen als Hauptmotiv und chinesischen und tibetischen Inschriften. Diese Münzen erwähnen wieder die Xuan Tong Ära und sollten demonstrieren, dass China, vertreten durch den Amban, der Oberherr Tibets war (Vgl. Abb. 30 bis 32). Als jedoch der 13. Dalai Lama im Januar 1913 nach Lhasa zurückkehrte, waren die chinesischen Truppen, die nach dem Fall der Qing Dynastie gemeutert hatten, aus der Hauptstadt Tibets vertrieben. Jetzt konnte das moderne Münzprogramm wieder aufgenommen werden, indem man sowohl Kupfer- als auch Silbermünzen mit verändertem Muster einführte, alle jedoch weiterhin mit dem Hauptmotiv des Schneelöwen und den 1909 eingeführten Nominalen: 2 ½ , 5 und 7 ½ Skar in Kupfer und zusätzlich der neue Wert zu 5 Sho in Silber. Diese Münzen trugen die Daten 15-47 (= 1913) bis 15-52 (1918). Im Jahr 15-48 (1914)  sowie 15-52 und 15-53 (1918 und 1919) prägte man auch einige wenige Silber-Münzen mit dem Nennwert 1 Srang, welche überwiegend gehortet wurden und kaum in den Umlauf gelangten.

In späteren Jahren (ab 1918) wurden Münzen mit teilweise erneut geänderten Mustern und verringertem Gewicht geprägt. Als neue Nominale führte man 1 Sho Münzen in Kupfer (geprägt zwischen 15-52 und 16-2 (1918 bis 1928) sowie Münzen zu 3 Srang in Silber ein (16-7 und 16-8 = 1933 und 1934).

   

Abbildung 34 A1

 

Abbildung 34 A2

Abbildungen 34 A1 und 34 A2: Undatierter „Mönchs-Tangka“ Gewicht: 3,08 g. Durchmesser: 26,3 – 26,5 mm.

Dieser Tangka ist eine Spezial-Prägung von 1909/1910, die zum Mönlam Fest (Großes Gebetsfest, das jeweils nach dem tibetischen Neujahrsfest stattfand) im Namen des 13. Dalai Lama an Mönche verteilt wurde. Im Tibetischen heißt diese Münze Kelsang Tangka, möglicherweise, weil die Zeremonie zur Verteilung in dem vom 7. Dalai Lama errichteten Kelsang Palast (3) im Gelände des Sommerpalastes Norbu Lingka stattfand. Die Vorderseite ist ähnlich gestaltet wie diejenige der im Namen von Xuan Tong im gleichen Jahr geprägten Münzen zu 1 Srang, 5 Sho, ¼ Sho und 1/8 Sho (vgl. Abb. 29), jedoch erscheint statt des Namens des Kaisers die Inschrift dga’ ldan pho brang phyo(gs) las rnam rgyal, die sich auf die tibetische Regierung bezieht und in dieser Form erstmals auf den Gaden Tangkas erscheint. Die Rückseite lehnt sich eng an das Muster der zeitgenössischen Gaden Tangkas an und besitzt die gleiche Anordnung der acht Glückssymbole. Zwar haben die  Mönchs-Tangkas lediglich ein Gewicht, das eher einem Sho als einem Tangka entspricht, jedoch sind sie aus gutem  Silber geprägt, während die schwereren Gaden Tangkas nur zu 2/3 aus Silber bestehen. Daher konnten die Mönchs-Tangkas  in gleichem Wert mit den Gaden Tangkas zirkulieren (Bertsch, 1999a).

Der britische Vertreter in Nepal, Manners-Smith, berichtet Folgendes: “On Monday 10th Falgun (21.2.1910) charity at the rate of 20 mohars for each monk and 4 masas of silver for each beggar was distributed on behalf of the Potala Lama. The money thus expended must have come to about 6 lakh mohars.” (India Office Library & Records; File L/P&S/10/138).

Übersetzung: Am Montag, 10. Falgun (21.2.1910) wurden 20 Mohars an jeden Mönch und 4 Masas Silber an jeden Bettler im Namen des Potala Lamas verteilt. Das Geld, das auf diese Weise ausgegeben wurde, muss ungefähr 600.000 Mohars betragen haben (4).

   

Abbildung 34 B1

 

Abbildung 34 B2

Abbildungen 34 B1 und 34 B2: Undatierte 10 Tam Münze. Gewicht: 27.63 g. Durchmesser: 26.0 – 27.1 mm.

Diese sehr seltene Probemünze hat auf der Vorderseite das gleiche Muster wie der Mönchs-Tangka von 1909/10 und ist wohl im gleichen Jahr hergestellt worden, wurde aber nicht offiziell herausgeben (Bertsch und Gabrisch, 1991). Neben den acht Glück bringenden Symbolen befindet sich auf dem Revers innerhalb des Zentralkreises eine Darstellung von Objekten, welche nach Buddhistischer Lehre die fünf Sinne stimulieren. Oben befindet sich ein Spiegel (me-long), der die sichtbaren Formen symbolisiert, die dem Auge gefallen, die beiden Zimbeln (sil-snyan) symbolisieren den Klang (sgra), der zum Ohr dringt, die Stoffbahnen, die den Spiegel umschließen, gefallen dem Tastsinn (reg-bya), das Meeresschneckenhorn (dung) in der Mitte enthält eine duftende Flüssigkeit für den Geruchsinn und die beiden Pfirsiche (shing-tog) unten appellieren an den Geschmackssinn (ro).

 Es existiert auch eine kleinere Silbermünze mit gleichem Muster, welche den Nennwert von 5 Tam hat (Yin Zheng Min, 2004).

Das Gewicht der Münze orientiert sich wahrscheinlich an den aus den ehemaligen spanischen-amerikanischen Gebieten stammenden Silbermünzen zu 8  Reales, von denen große Mengen in China zirkulierten und welche gelegentlich auch in Tibet gebraucht wurden.

   

Abbildung 35 A1

 

Abbildung 35 A2

Abbildungen 35 A1 und 35 A2: 1 Srang Silbermünze. Gewicht: 18,87 g. Durchmesser: 35 mm.

Die Inschrift auf der Vorderseite ist die gleiche wie diejenige auf den Ganden Tangkas. Im Zentrum der Vorderseite sieht man einen Schneelöwen, der das Emblem für Tibet ist. Die Rückseite zeigt acht buddhistische Glückssymbole (Tibetisch bkra-shis rtags-brgyad) die von acht Lotusblättern gerahmt sind. Im Zentrum sieht man den dreifachen Juwel (nor-bu), der die drei Pfeiler des Buddhismus symbolisiert die im Tibetischen als dkon-mchog gsum („die drei Erlesenen“) bezeichnet werden: Buddha (sangs-rgyas), Dharma (chos, die Lehre Buddhas) und Sangha (dge-´dun, die Mönchsgemeinschaft). Dieses Symbol ist von einem Kreis umschlossen, um den folgende Inschrift angeordnet ist: ṭam srang gang rab byung 15 lo 43 (Ein ṭam srang, Zyklus 15 Jahr 43 = A.D. 1909). Diese Ausgabe war die größte tibetische Silbermünze, die als Umlaufgeld herausgegeben wurde. Ihr Durchschnittsgewicht liegt zwischen 18 und 19 Gramm (Durchmesser: ca. 35 mm) und ihr tibetischer Name war srang-gang sgor-mo (wörtlich:“runde Münze, ein Srang”).

   

Abbildung 35 B1

 

Abbildung 35 B2

Abbildungen 35 B1 und 35 B2: 15-53. Gewicht: 17.74 g. Durchmesser: 35.7 mm.

1 Srang Münze mit dem Datum 15-53 (1919). Bei dieser Münze wurde der nor-bu dga’-´khyil oberhalb des Löwen durch zusätzliche ornamentale Ranken ergänzt. Zudem sind die Glückssymbole auf der Rückseite zum Teil neu gestaltet.

   

Abbildung 36a

 

Abbildung 36b

Abbildungen 36a und 36b: 5 Sho Silbermünze, Datum 15-51 (1917). Gewicht: 8,63 g. Durchmesser: 28,8 mm.

Diese Münze hat ein ähnliches Muster wie die unter den Abbildungen 35 gezeigte und entsprach der Hälfte der 1 Srang Ausgabe (auch, was das Gewicht anbelangt). Die Inschrift der Rückseite lautet zho lnga rab byung 15 lo 51 (“fünf Sho, Zyklus 15, Jahr 51” = A.D. 1917). Münzen dieser Nominale mit Daten, die von 15-47 (1913) bis 16-1 (1927) reichen, stellte man mit zwei verschiedenen Löwen-Typen her: entweder blickt der Löwe zurück (wie abgebildet) oder er blickt aufwärts.

   

Abbildung 37a

 

Abbildung 37b

Abbildungen 37a und 37b: Erste Ausgabe der Kupfermünze zu 2 ½ Skar. Gewicht: 4,22 g. Durchmesser: 23,0 – 23,2 mm.

Dieser Typ der 2 ½ Skar-Münze wurde ausschließlich mit dem Datum 15-43 (1909) geprägt. In ähnlichem Muster und mit gleicher Jahresangabe wurden auch die Nominale 5 Skar und 7 ½ Skar geprägt (Abb. 39 B und 43 B).

   

Abbildung 38a

 

Abbildung 38b

Abbildungen 38a und 38b: Zweite Ausgabe der Kupfermünze zu 2 ½ Skar Jahr 15-47 (1913). Gewicht: 5,49 g. Durchmesser.: 23,7 mm.

Diese zweitkleinste Einheit tibetischer Kupfermünzen wurde in den Jahren 15-47 bis 15-52 geprägt. Es gibt drei Haupttypen, die sich in der Gestaltung des Löwen auf der Vorderseite der Münze unterscheiden: aufwärts schauender Löwe (wie abgebildet), kauernder, rückwärts schauender Löwe und stehender rückwärts schauender Löwe.
Diese Münztypen wurden zwischen den Jahren 15-47 (1913) und 15-52 (1918) geprägt.

   

Abbildung 39 A1

 

Abbildung 39 A2

Abbildungen 39 A1 und 39 A2: Dritte Ausgabe der Kupfermünze zu 2 ½ Skar (= ¼ Sho). Jahr 15-52. Gewicht: 2,07 g. Durchmesser: 18,5 – 18,8 mm.

Die Inschrift auf der Vorderseite ist rab byung 15 lo 52 („Zyklus 15, Jahr 52“ = A.D. 1918). Im Zentrum der Rückseite sieht man den dreifachen Juwel. Die Inschrift gibt die Nominale der Münze als skar phyed gsum („zwei-ein-halb Skar“, wörtlich: “mit einem halben Skar sind es drei”) wieder. Die Einheit  2 ½ Skar heißt im Tibetischen auch kha-gang; die abgebildete Münze wurde kha-gang zur-bzhi (“ein Khagang mit vier Ecken”) genannt, um sie von den früheren runden Kupfermünzen der gleichen Nominale zu unterscheiden.

   

Abbildung 39 B1

 

Abbildung 39 B2

Abbildungen 39 B1 und 39 B2: Gewicht: 7.02 g. Durchmesser: 26.0 mm. Erste Ausgabe der Kupfermünze zu 5 Skar

   

Abbildung 40a

 

Abbildung 40b

Abbildungen 40a und 40b: Zweite Ausgabe der Kupfermünze zu 5 Skar. Gewicht: 5,9 g. Durchmesser: 26,5 mm.

Wie die folgende Abbildung zeigt gibt es drei Varianten der Vorderseite bei dieser Ausgabe. Diese Münzen gibt es mit den Daten 15-47 (1913) bis 15-52 (1918).

      

Abbildung 41a

 

Abbildung 41b

 

Abbildung 41c

Abbildungen 41a, 41b und 41c: Durchmesser: 26,5 mm.

Drei verschiedene Schneelöwen auf den Münzen zu 5 Skar (1913-1918). Links: Kauernder Löwe schaut zurück. Mitte: Stehender Löwe schaut zu Seite (Nur bei Münzen mit dem Datum 15-48). Rechts: Kauernder Löwe schaut nach oben.

   

Abbildung 42a

 

Abbildung 42b

Abbildungen 42a und 42b: Dritte Ausgabe der Kupfermünze zu 5 Skar, Jahr 15-53. Gewicht: 2,67 g. Durchmesser: 20,1 mm.

Rückseite: Ohne Punkt über der Inschrift skar lnga (= fünf Skar) im Zentrum. Dieser Münztyp existiert mit den Jahresangaben von 15-52 bis 15-56 (1918 bis 1922).

   

Abbildung 43 A1

 

Abbildung 43 A2

Abbildungen 43 A1 und 43 A2: Kupfermünze zu 5 Skar, Jahr 15-55 (1921). Gewicht: 3,08 g. Durchmesser: 20,3 mm.

Rückseite: Mit Punkt über der Inschrift skar lnga (= fünf Skar) im Zentrum der Rückseite. Diese Variante existiert mit den Daten 15-55 und 15-56 (1921 und 1922).

Die Münzen der Abbildungen 42 und 43 wurden in der Dode-Münzstätte, in einem Tal nordöstlich von Lhasa gelegen, geprägt. Diese Münzstätte war in zwei Komplexe geteilt, Ober- und Unter-Dode. Man nimmt an, dass der zusätzliche Punkt über der Inschrift auf der Rückseite dazu diente, die Produkte der einen von denen der anderen Abteilung der Münzstätte zu unterscheiden (Rhodes, 1978).

   

Abbildung 43 B1

 

Abbildung 43 B2

Abbildungen 43 B1 und 43 B2: Gewicht: 9.64 g. Durchmesser: 29.7 – 29.8 mm.

Erste Ausgabe der Nominale 7 ½ Skar mit dem Datum 15-43 (1909).

   

Abbildung 43 C1

 

Abbildung 43 C2

Abbildungen 43 C1 und 43 C2: Gewicht: 3.85 g. Durchmesser: 23.3 – 23.5 mm.

Zweite Ausgabe zu 7 ½ Skar mit dem Datum 15-52 (1918). Münzen dieses Typs gibt es auch mit den Daten 15-53 bis 15-56 (1919 bis 1922) sowie mit dem Datum 15-60 (1926).

   

Abbildung 44a

 

Abbildung 44b

Abbildungen 44a und 44b: Goldmünze mit dem Datum 15-52 (A.D. 1918). Gewicht: 11,15 g; Durchmesser: 26,5 mm.

Als diese Münze erschien, entsprach ihr Goldwert nur ca. 13 Srang. Ähnliche Goldmünzen gibt es mit den Daten 15-53 (A.D. 1919), 15-54 (A.D. 1920). Nur sehr wenige Exemplare mit dem Datum 15-55 (A.D. 1921) wurden geprägt, da in diesem Jahr der Goldwert dieser Ausgabe schon über 20 Srang gestiegen und man deshalb gezwungen war, die Prägungen einzustellen (Gabrisch, 1990/91; Karma Woesel Wangchuk, 2007).

Abbildung 45

Abbildung 45: Mustermünze in Silber zu 5 Sho, undatiert, vermutlich 1928 geprägt (Xiao Huaiyuan, 1987). Gewicht: 6,55 g; Durchmesser 26,0 mm.

Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts importierte Tibet moderne Prägemaschinen sowie technisches Gerät, um im Dode-Tal ein Wasserkraftwerk zu errichten, das die Münzstätte mit Strom versorgte. Die abgebildete 5 Sho Münze ist eines der frühesten Resultate moderner Münzprägung in Tibet. Zugleich ist sie von der Darstellung her, wohl die attraktivste Münze, die je in Tibet hergestellt wurde. Es gibt auch eine Probemünze im Wert von 10 Tam, die ein fast identisches Muster besitzt (Bertsch  und  Gabrisch, 1991).

Neben dem Schneelöwen im Zentrum mit dem Ornament darüber, das man in Tibetischen nor-bu dga´-khyil („Wunschjuwel“; genau „Edelstein Freudenwirbel“) nennt, finden sich zwischen dem äußeren und inneren Kreis die Darstellung der acht buddhistischen Glückssymbole (Tibetisch bkra-shis rtags-brgyad) auf der Vorderseite der Münze. Im Zentrum der Rückseite befindet sich die Bezeichnung des Nennwerts zho lnga („fünf Sho“) sowie, eingerahmt von einem aus stilisierten Wolken bestehenden Zierband, die Inschrift dga´ ldan pho brang phyogs las rnam rgyal.

   

Abbildung 46 A1

 

Abbildung 46 A2

Abbildungen 46 A1 und A2: Kupfermünze zu 1 Sho mit dem Datum 15-53 (AD 1918).  Durchmesser: 24,1 mm.

Kupfermünzen dieses Musters wurden in sehr großer Anzahl zwischen 15-52 and 16-2 (= AD 1918 bis AD 1928) geprägt. Diese Münzen wurden auf der Vorderseite mit zurückschauendem Löwen (wie abgebildet) oder mit aufwärts schauendem Löwen hergestellt. Nachdem zahlreiche, meist in Indien hergestellte Fälschungen in Tibet aufgetaucht waren, entschloss sich die tibetische Regierung, diese Kupfermünzen aus dem Verkehr zu ziehen und durch neue, mit importierten Maschinen geprägte Kupfermünzen zu ersetzen. Diese waren sehr viel schwerer zu fälschen. (vgl. Abb. 51).

   

Abbildung 46 B1

 

Abbildung 46 B2

Abbildungen 46 B1 und 46 B2: 1 Sho-Münze mit dem Datum 15-57 (1923). Gewicht: 3.94 g. Durchmesser: 23.5 mm.

Bei dieser Münze ist die rückseitige Legende zho gang („ein Sho“) senkrecht angeordnet.

   

Abbildung 47a

 

Abbildung 47b

Abbildungen 47a und 47b:3 Srang Silbermünze. Datiert 16-8 (A.D. 1934). Gewicht: 11,08 g. Durchmesser: 30,0 mm.

Die Inschrift auf der Vorderseite ist die gleiche wie diejenige auf den anderen Münzen mit Schneelöwen; die acht Silben stehen jedoch nicht mehr in acht blattartigen Segmenten und sind von vier Symbolen unterbrochen, die man “endlose Knoten” (Tibetisch dpal-bi ´u) nennt. Die fünfte Silbe der Inschrift der Vorderseite (phyogs) wird bei diesen Münzen wie bei der Münze von Abbildung 45 mit der ausgeschriebenen Buchstabenfolge gs anstelle der sonst üblichen Ligatur geschrieben. Im Zentrum der Rückseite findet sich die Inschrift srang gsum („drei Srang“) und am Rand rab byung bcu drug lo brgyad (Zyklus sechzehn, Jahr acht = A.D. 1934). Nachdem der 13. Dalai Lama im Dezember 1933 gestorben war, wurde das Muster dieser Münze als Unglück bringend angesehen und ein neues Muster für die Münzen dieses Nennwerts der darauf folgenden Jahre entworfen (siehe Abbildung 49).

Zur Prägung von Münzen in der Münzstätte von Dode (Folgende tibetische Schreibweisen sind überliefert: dog bde; dog sde; rdo sde) ist das nachfolgende Bild (Abbildung 47B) überliefert. Bei der Prägemaschine handelt es sich wahrscheinlich um die erste Generation von Münzpressen, die von der englischen Firma Taylor & Challen nach Tibet geliefert wurden. Zur Verbesserung der Hebelwirkung verlängerten die Tibeter die beiden oben sitzenden Arme der Presse mit Metallrohren.

Abbildung 47B: Die Münzstätte von Dode

Das Bild stammt aus einem Film, der 1930 von Sonam Wangfel Laden La gedreht wurde. Dieser Ausschnitt wurde mir freundlicherweise von Nicholas G. und Deki Rhodes (2009) zur Verfügung gestellt (Zu Laden La vgl. Rhodes, Nicholas und Deki, 2006).

9. Die Münzen nach dem Tod des 13. Dalai Lama (von 1933 bis 1954)

Diese Epoche lässt sich in folgende Regierungszeiten unterteilen: diejenige der beiden Regenten Reting (Rwa-sgreng rin-po-che; amtierte als Regent vom 24.1.1934 bis Februar 1941) und Taktra (sTag-brag rin-po-che; Februar 1941-November 1950) und diejenige des 14. Dalai Lama (ab November 1950).

Während dieser Epoche verschärfte sich die inflationäre Entwicklung in Tibet, angefacht durch die Ausgabe von unzureichend gedeckten Banknoten im hohen Wert von 100 Srang ab 1937. Zwar wurden zwischen 1934 und 1938 noch 3 Srang und eineinhalb Srang Münzen aus gutem Silber geprägt, jedoch wurden diese wohl hauptsächlich gehortet, da wegen des Anstiegs der Silberpreise ihr Marktwert gegen Ende der Prägeperiode höher als ihr Nennwert war. Während des zweiten Weltkrieges wurden in Tibet sämtliche Münzprägungen eingestellt. Nur eine seltene Versuchsprägung einer Sho-Kupfermünze mit dem Datum 16-16 (1942) ist bekannt. Silbermünzen mit den Werten von 3 Srang und eineinhalb Srang wurden letztmals mit dem Datum 16-20 (1946) für einen speziellen Anlass in Zusammenhang mit der buddhistischen Ausbildung des 14. Dalai Lama herausgegeben. Danach prägte man nur noch Münzen in Kupfer zu 3 und 5 Sho und Münzen im Wert von 10 Srang in einer Legierung, die nur wenig mehr als 10 % Silber enthielt. Wiederum aus einem besonderen Anlass im Zusammenhang mit dem 14. Dalai Lama erschien 1954 noch zum Verteilen an Mönche eine Silbermünze im Stil der Ganden Tangkas, die wegen ihres hohen Silbergehaltes in den Märkten zum Wert von 5 Srang akzeptiert wurde.

Abbildung 48:Reting Rinpoche (Rwa-sgreng rin-po-che) (1912-8.5.1947). Sein voller Name ist Thub-bstan ´jam-dpal ye-shes rgyal-mtshan.Photographie von E. Schäfer aus den Jahren 1938/39 (Schäfer, 1950, gegenüber S. 64). 

   

Abbildung 49a

 

Abbildung 49b

Abbildungen 49a und 49b: 3 Srang Silbermünze mit geändertem Muster. Datum 16-10 (1936). Gewicht: 11,49 g. Durchmesser 31,0 mm.

Im Zentrum der Vorderseite steht ein Schneelöwe in einer Gebirgslandschaft mit zwei Sonnen im Hintergrund. Die Legende ist gleich wie auf der Münze der Abb. 47, diesmal sind die acht Silben jedoch von vier verschiedenen Glückssymbolen voneinander getrennt und die fünfte Silbe wird wieder als phyo(gs) (gs als Ligatur) wiedergegeben. Im Zentrum der Rückseite ist eine Vase mit Zweigen und Bändern dargestellt. Am Rand finden sich vier Glückssymbole und die Inschrift srang gsum rab byung bcu drug lo bcu (“drei Srang, Zyklus sechzehn, Jahr zehn“ = A.D. 1936). Die 3 Srang Münzen der Abbildungen 47 und 49 wurden von den Tibetern srang gsum sgor mo (“drei Srang Münze”) genannt. Diese attraktiven Münzen wurden zwischen 1935 und 1938 und 1946 von überwiegend aus Britisch Indien importiertem Silber geprägt.

   

Abbildung 50a

 

Abbildung 50b

Abbildungen 50a und 50b:1 ½ Srang Münze, Datum 16-11 (1937). Gewicht: 5.19 g. Durchmesser: 24.3 mm.

Diese Münze wurde als kleinere Einheit in gleichem Muster wie die 3 Srang Münzen geprägt. Die Daten von 16-10 bis 16-12 (1936 bis 1938) sowie 16-20 (1946)  sind bekannt. Die Nominale ist auf der Rückseite als „srang 1/5“ angegeben. Dies bedeutet „1 Srang und 5 Sho“. Da dies auch dem Wert von 10 Tangkas entspricht, hatte diese Münze auch den volkstümlichen Namen „bcu sgor“ („Zehnermünze“).

   

Abbildung 51a

 

Abbildung 51b

Abbildungen 51a und 51b: 1 Sho Münze in Kupfer, datiert rab byung 16 lo 9 (Zyklus 16, Jahr 9 = A.D. 1935). Gewicht: 4,55 g. Durchmesser: 24 mm.

Die Legende der Vorderseite lautet dga´ ldan pho brang phyogs las rnam rgyal. Diese Münze sowie die als Abb. 47, 49 und 50 gezeigten Exemplare sind Beispiele moderner Prägungen, welche in der tibetischen Regierungs-Münzstätte grva bzhi glog ´khrul las khung (“Trabshi elektische Machinenfabrik”) mit Hilfe von aus England oder Britisch Indien importierten Maschinen hergestellt wurden. Trabshi Lekhung war die einzige Tibetische Münzstätte während der Jahre von 1932 bis 1959. Sie lag drei Kilometer nördlich von Lhasa, an einer Stelle, die heute von dem berüchtigten Trabshi-Gefängnis eingenommen wird.

Kupfermünzen wie die oben abgebildete wurden von A.D. 1932 bis 1938 geprägt. Auch sind einige wenige Exemplare mit dem Datum 16-16 (A.D. 1942) bekannt.

   

Abbildung 52a

 

Abbildung 52b

Abbildungen 52a und 52b: 10 Srang Silbermünze (Billon). Datum 16-24 (1950) (enthält nur ca. 10% Silber). Gewicht: 16,42 g. Durchmesser: 32,5 mm.

Im Zentrum der Vorderseite steht ein tibetischer Schneelöwe in einer Berglandschaft, darüber sieht man Mond und Sonne. Die Legende der Vorderseite ist die gleiche wie diejenige, die man auf anderen Münzen mit dem Löwenmotiv auf der Vorderseite sieht. Auf der Rückseite sind zwei Mungos dargestellt, welche Juwelen ausspeien. Dies ist eine Anspielung auf Reichtum. Der Mungo (Sanskrit nakula; Tibetisch ne ´u-li) ist ein Attribut von Jambhala (dzam-bha -la), dem Gott des Reichtums, der auch als einer der vier Wächter (phyogs-skyong) der vier Himmelsrichtungen fungiert. Der Mungo (aus der Familie der Schleichkatzen) ist bekannt dafür, dass er wegen seiner guten Reaktionsfähigkeit Schlangen überlisten kann, auch wird ihm nachgesagt, dass er immun gegen Schlangengift sei. In der buddhistischen Tradition sind Schlangen die Hüter der Schätze (einschließlich der geistigen Schätze des Buddhismus).

Über dieser Darstellung befindet sich das Datum und die Nominale der Münze als lo 24 srang bcu (“Jahr 24, zehn Srang”). Die Inschrift, die sich am Rand innerhalb von acht Lotusblättern befindet lautet: chos srid gnyis ldan rab byung bcu drug (“Sechzehnter Zyklus der religiösen und politischen Regierung”, wörtlich: “sowohl Religion als auch Politik“ oder „sowohl religiöse als auch politische Angelegenheiten“). Dies ist eine Umschreibung der besonderen Struktur der tibetischen Regierung, in welcher alle wichtigen Funktionen mit je einem Laien- und einem Mönchsbeamten besetzt waren. Auch spielt diese Formel darauf an, dass die Dalai Lamas sowohl religiöses als auch politisches Oberhaupt Tibets waren.

Diese Münze wurde 1950 (Zyklus 16, Jahr 24) geprägt und war in Tibet als  bcu-sgor (“Zehner-Münze”) bekannt.

   

Abbildung 53a

 

Abbildung 53b

Abbildungen 53a und 53b: Jahr 16-24 (1950). Gewicht: 16,46 g. Durchmesser: 32,4 – 32,5 mm.

Diese Münzen wurden ursprünglich zur Bezahlung von Armeeangehörigen im Armeegelände von Trabshi (nördlich von Lhasa in der Nähe der Münzstätte Trabshi Lekhung) geprägt und wurden später zu allgemeinen Umlaufmünzen. Die militärische Münzstätte hatte möglicherweise den Namen „Dogu Dekyi“.

Die Legende in den acht Lotus-Segmenten der Rückseite ist: ´du ´god bde skyid ´dod rgu ´khyil ba. Laut W.D. Shakabpa bedeutet ´du ´god bde skyid ´dod rgu ´khyil ba  “Finanzen, Glück, Wohlstand, Prosperität”. Er ist der Meinung, dass diese Münzen von der Abteilung für Finanzen herausgegeben wurden, welche den Namen ´du-´god las-khungs hatte (Shakabpa, 1992). Goldstein (2001, p. 574). erklärt jedoch den Namen ´du-´god las-khungs als “an office in the Tibetan government concerned with soldier´s salaries” („ein Amt der tibetischen Regierung, das mit dem Sold von Soldaten befasst war“). ´du-´god bedeutet “Fürsorge”, bde-skyid bedeutet “Glück, Freude", ´dod-rgu bedeutet “alle Wünsche, alle Objekte der Begierde" und ´khyil-ba bedeutet “wirbeln, sich drehen, sich einrollen, sich versammeln".

Die Inschrift innerhalb des Zentralkreises lautet: rab byung bcu/ drug lo nyer bzhi/ dngul srang bcu (“Zyklus sechzehn, Jahr vierundzwanzig, zehn Silber Srang”).

   

Abbildung 54a

 

Abbildung 54b

Abbildungen 54a und 54b: 3 Sho Kupfermünze Gewicht: 8,35 g. Durchmesser: 28,4 mm.

Münzen mit der Nominale „3 Sho“ wurden ausschließlich mit dem Datum 16-20 (1946) geprägt. Da man im folgenden Jahr mit dem Prägen von 5 Sho Kupfermünzen begann, welche einen Durchmesser haben, der um nur ca. 1 mm größer ist, stellte man die Prägung dieses Münztyps ein. Der gleichzeitige Umlauf von fast gleich großen 3 und 5 Sho Münzen hätte zu oft zu Verwechselung auf den Märkten geführt, wenn man bedenkt, dass viele Benutzer dieser Münzen weder lesen noch schreiben konnten.

   

Abbildung 55a

 

Abbildung 55b

Abbildungen 55a und 55b: 5 Sho Kupfermünze, Datum 16-21 (1947). Gewicht: 8,54 g. Durchmesser: 29,5 mm.

Die Vorderseite zeigt einen Schneelöwen vor einem Bergmassiv mit zwei Gipfeln. Links unter dem Löwen befindet sich ein Objekt, das im Tibetischen nor-bu dga’ khyil heißt, was mit „sich drehender Freudenjuwel“ übersetzt werden kann.

Diese Kupfermünzen wurden in großer Anzahl in drei Varianten der Vorderseite geprägt: Bergmassiv mit zwei oder drei Gipfeln. Der Typ mit drei Gipfeln hat entweder zwei Sonnen oder Mond und Sonne oberhalb des Bergmassivs. 5 Sho Kupfermünzen gibt es mit Daten, die von 16-21 (1947) bis 16-27 (1953) reichen. Damit sind diese Kupfermünzen, die letzten, die in großen Mengen für den Umlauf in Tibet geprägt wurden.

   

Abbildung 56 A1

 

Abbildung 56 A2

Abbildungen 56 A1 und 56 A2: 5 Sho Münze, Datum 16-26 (1952) Gewicht: 8,58 g.  Durchmesser: 29,1 mm.

Dies ist der Typ mit drei Berggipfeln und Mond und Sonne darüber. Die Münzen dieses Typs, welche das Datum 16-27 (1953) tragen sind die letzten Kupfermünzen, die in Tibet für den Umlauf geprägt wurden.

   

Abbildung 56 B1

 

Abbildung 56 B2

Abbildungen 56 B1 und 56 B2: 5 Srang Kupfermünze mit dem Datum  rab lo (“Zyklus Jahr“) 927 (1953). Gewicht: 6.63 g. Durchmesser: 26.7 mm.

Es war ursprünglich geplant, diese Münze mit einer Kupfer-Silberlegierung zu prägen. Die meisten erhaltenen Exemplare sind jedoch in Kupfer geprägt und sind als Probe-Exemplare anzusehen, von denen jedoch einige in Umlauf kamen.

   

Abbildung 57a

 

Abbildung 57b

Abbildungen 57a und 57b: Sibermünze zu 50 Srang. Gewicht: 25,72 g. Durchmesser:  34,5 mm.

Probemünze in Silber mit dem Nennwert 50 Srang mit dem westlichen Datum A.D. 1951 und dem tibetischen Datum rab lo 925 auf der Rückseite. Auf der Vorderseite steht ein Schneelöwe in einer Gebirgslandschaft und am oberen Rand befindet sich die übliche Inschrift, welche die tibetische Regierung umschreibt. Auf der Rückseite steht folgende Inschrift am oberen Rand: gangs ljongs chos srid gnyis ldan rab lo 925 („Die religiös-politische Regierung des Schneelandes, Zyklus-Jahr 925“) und am unteren Rand spyi lo 1951 („westliches Jahr 1951“). Im Zentrum der Rückseite steht ein von einem Flammenkreis umgebenes Rad der Buddhistischen Lehre, verziert mit Zweigen und Bändern, über einer Lotusblüte.

Probemünzen im gleichen Muster mit dem Nennwert 25 Srang sind ebenfalls erhalten. Auch gibt es seltene Probemünzen zu 50 Srang, welche auf der Vorderseite eine Darstellung des Potala Palastes von Lhasa zeigen.

 

   

Abbildung 58a

 

Abbildung 58b

Abbildungen 58a und 58b: Gewicht: 4,1 g. Durchmesser: 26,5 mm.

Diese undatierte Silbermünze im Stil der tangka dkarpo (“weiße Tangka)” ist das letzte in Tibet geprägte Geldstück. Es wurde in den Jahren 1953/54 zur Verteilung an Mönche durch den Dalai Lama herausgegeben und zirkulierte im Wert von 5 Srang. Das Muster auf der Vorderseite ähnelt demjenigen der Ganden Tangkas. Im Zentrum der Rückseite ist ein Rad mit acht Speichen dargestellt. Hiermit ist das Rad der (Buddhistischen) Lehre oder „das Rad des Gesetzes“ (Tibetisch chos-´khor; Sanskrit dharmacakra) gemeint, welches durch Buddha in Bewegung gesetzt wurde. Im Zentrum seiner Achse sind zwei Komma-ähnliche Ornamente, die man als nor-bu dga´-´khyil (“sich drehender Freudenjuwel“) bezeichnet. Diese Münze aus gutem Silber nannten die Tibeter tang-ka dkar po gsar pa (“neuer weißer Tangka”).

10. Chinesische Prägungen für Tibet

   

Abbildung 59a

 

Abbildung 59b

Abbildungen 59a und 59b: Lukuan Rupie Gewicht: 11,21 g, Durchmesser: 30,1 mm.

Diese Münze wurde in den Jahren 1902 und 1903 in Kangding, der ehemaligen tibetisch-chinesischen Grenzstadt in West-Sichuan geprägt. Sie gilt als Vorläuferin der späteren Sichuan-Rupien (Abb. 60) und sollte, wie letztere, die vor allem in Osttibet zirkulierenden Rupien aus Britisch-Indien ersetzen.

Die chinesische Inschrift auf der Vorderseite lautet (von rechts nach links zu lesen): lu („Schmelzpfanne“ = letzte Silbe von Da jian lu oder Tachienlu, dem alten Namen von Kangding) kuan (guan in Pinyin, bedeutet “Zoll”), tsu (genug), yin? (Silber?). N.G. Rhodes schlägt folgende Übersetzung vor: “Tachienlu Zollamt, ausreichend Silber” (Rhodes, 1977).

Auf der Rückseite befindet sich eine schwer lesbare tibetische Inschrift, die von Rhodes versuchsweise wie folgt entziffert wurde:  dngos dngul (innerhalb des Zentralkreises); und (zwischen zentralem und äußeren Kreis, um 12 Uhr beginnend und im Uhrzeigersinn zu lesen): nged gsum zho dar. Dngos dngul kann man als “echtes Silber” übersetzen, und die übrige Legende mit “drei Sho von Dar [rtse mdo]”. Dar rtse mdo ist der tibetische Name für Kangding, von welchem das chinesische Da jian lu abgeleitet ist. Nach chinesischen Quellen wurden 1902 insgesamt 200.000 Lukuan Rupien und im folgenden Jahr 1903 die beachtliche Menge von 800.000 Stück geprägt (Chen Yishi, 1990). Da die Lukuan Rupien aus gutem Silber bestehen (Dong Wenchao, 1993, S. 447 spricht von 98 %), wurden später fast alle Exemplare eingeschmolzen, sodass diese Münze heutzutage eine Rarität ist.

   

Abbildung 60a

 

Abbildung 60b

Abbildungen 60a und 60b: In Sichuan für Tibet geprägte undatierte Rupie. Gewicht: 11,39 g. Durchmesser: 30,6 mm.

Neben den in Nepal und in Tibet geprägten Münzen zirkulierten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts auch indische Rupien mit dem Bildnis von Königin Viktoria in Tibet. Um den britisch-indischen Einfluss in Tibet zurückzudrängen, prägten die Chinesen ab 1903 in Chengdu und später auch in Kangding (West-Sichuan) den Viktoria-Rupien nachempfundene Silbermünzen mit dem Bildnis des Kaisers Guang Xu. Diese Münzen haben mit ca. 11,4 g nahezu das gleiche Gewicht wie die Viktoria-Rupien (diese wiegen 1 Tola = ca. 11,66 g) und zirkulierten in Ost- und Zentraltibet. Anfangs wurden auch Scheidemünzen im Wert von einer halben und einer viertel Rupie geprägt. Diese wurden jedoch nicht gut aufgenommen und meist zu Schmuck oder Knöpfen verarbeitet. Die ganzen Rupien zerteilte man in Osttibet mit einem Schwert in zwei Hälften, um Kleingeld zu erhalten. Diese Art der Teilung hatten schon die Vorläufer dieser Münzen, die indischen Rupien, erfahren (Davies, 1909, S. 279).

Abbildung 61

Abbildung 61: Offizielle Nachprägung des chinesischen Silber-Dollars mit dem Portrait von Yuan Shikai (1859-1916). Datum: 3. Jahr der Republik (1914). Gewicht: 26,49 g. Durchmesser: 39 mm.

Dieser Münztyp, der bei Sammlern als “Yuan Shikai Dollar“ bekannt ist, hieß bei den Tibetern “dayang” oder “dayan”. Es handelt sich um in der Münze von Chengdu (Sichuan Provinz) hergestellte offizielle Nachprägungen aus Silber, das man durch Einschmelzen von vornehmlich religiösen Objekten aus China und Osttibet erhielt (Mangeot, 1974, S. 104-105). Diese Nachprägungen sind ziemlich genaue Kopien der Originale, welche zwischen 1914 und 1920 herausgegeben wurden. Man kann die Nachprägungen für Tibet jedoch anhand eines Merkmals auf der Rückseite erkennen. Das untere chinesische Schriftzeichen „yuan“  besitzt im oberen Teil ein geschlossenes Dreieck (wie bei der abgebildeten Münze), welches auf den ursprünglichen Ausgaben oben offen ist (Rhodes, 1975).

Nachdem die chinesische Armee Tibet im Jahr 1950 besetzt hatte, benutzten die chinesischen Funktionäre diese Silbermünzen, um sich das Wohlwollen einflussreicher Tibeter zu erkaufen. Während des großen Gebetsfestes im Jahr 1952 verteilten Chinesen Dayan-Münzen an Mönche der großen Klöster bei Lhasa. Auch tibetische Arbeiter, die von Chinesen für den Bau neuer Überland-Straßen angeworben wurden, bezahlte man in den frühen 1950er Jahren mit diesen Dollar-Münzen (Goldstein, 2007, S. 211 und 415). Wegen ihres hohen Silbergehaltes erfreuten sich diese Münzen bei der tibetischen Bevölkerung einer gewissen Beliebtheit. Nach dem Volksaufstand in Lhasa im März des Jahres 1959 wurden die Dayan-Münzen zusammen mit der tibetischen Währung aus dem Verkehr gezogen und durch die chinesische Renminbi-Währung (chinesische Yuan) ersetzt.

11. Umlauf von Münzen aus Garhwal und Ladakh

Im zu Indien gehörenden ehemaligen Königreich Garhwal, südwestlich von Tibet gelegen, prägte man ab dem 17. Jahrhundert Silbermünzen, die zwischen 2,15 und 2,54 Gramm wogen und Timasha hießen. Zwischen ca. 1771 und 1871 wurden auch  Silbermünzen mit ähnlichem Gewicht in Ladakh geprägt. Diese ahmten zunächst die Vorbilder von Garhwal nach, wurden aber danach mit neuen  Legenden versehen und waren unter dem Namen Ja ´u (Bedeutung: „Kleiner Tee“, vermutlich so genannt, weil sie ursprünglich dem Wert eines kleinen Teeziegels entsprachen) bekannt (Francke, 1901).

Die Münzen dieser beiden ursprünglich unabhängigen Länder fanden in Westtibet weite Verbreitung und konnten dort als halbe Tangkas in Relation zu den nepalesischen Mohars, den Kong-par und den späteren Gaden Tangkas fungieren. Zugleich konnten sie als ½ Sho in Relation zu den sino-tibetischen Münzen benutzt werden. In ihren Heimatländern hatten sie eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Da sie Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast ausschließlich in Westtibet zu finden waren, hielten manche Reisende sie sogar für tibetische Münzen (Landor, 1898 und Pranavananda, 1950).

Im Folgenden bilden wir drei dieser kleinen Silbermünzen ab und geben ihre Legenden nach Rhodes (1981) wieder.

   

Abbildung 62a

 

Abbildung 62b

Abbildungen 62a und 62b: Timasha von Garhwal. Gewicht: ca. 2,5 g. Durchmesser: 16,8 – 17,9 mm.

Diese Münzen wurden während der Herrschaft von Fateh Shah (1684-1717) in Garhwal geprägt. Jedoch ist auf der Vorderseite nur der Name des Oberherrn, des Mogulkaisers Furruksiyar erwähnt.

   

Abbildung 63a

 

Abbildung 63b

Abbildungen 63a und 63b: Ja ´u von Ladakh. Gewicht: 1,87 g. Durchmesser: 21,2 – 22, 2 mm.

Vorderseite: Raja/Gulab/Singh in Nagari Schrift. Rückseite: Oben: zarb Butan in arabischer (persischer) Schrift. Darunter ein Tigerdolch. Gulab Singh, Herrscher von Jammu, lies 1835 Ladakh erobern und wurde damit der Oberherr dieses ehemaligen Königreiches.

   

Abbildung 64a

 

Abbildung 64b

Abbildungen 64a und 64b: Ja ´u von Ladakh. Gewicht: ca. 2,0 g. Durchmesser: 21,0 – 21,5 mm.

Vorderseite: 1928/’jam bu ´i/ par. Rückseite: zarb Ladakh, Qilimrao Jamun, Sanah 1928 in persischer Schrift. 1928 entspricht dem westlichen Jahr 1871. Diese seltene Münze ist die letzte, die in Ladakh geprägt wurde und die einzige mit einer Legende in tibetischer Schrift. 

12. Kupfermünzen als Wertmarken

In den späten 1950er oder frühen 1960er Jahren wurden einige tibetische Kupfermünzen durch Überprägung oder Punzierung zu Wertmarken umfunktioniert. Leider lässt sich nur bei einer Wertmarke genauer feststellen, wer der Hersteller war.

         

Abbildung 65a

 

Abbildung 65b

 

Abbildung 65c

 

Abbildung 65d

Abbildungen 65a und 65b: Wertmarke über 5 Sho Kupfermünze geprägt. Abbildungen 65c und 65d: Wertmarke über 3 Sho Kupfermünze geprägt.

Diese Wertmarken wurden  wohl um 1960 von einer von den Chinesen im Westen von Lhasa errichteten Groß-Werkstatt für Reparaturen von Kraftfahrzeugen herausgegeben. Der Name der Fabrik erscheint auf der Vorderseite der Wertmarken in folgender Abkürzung:  

La (sa qi che) xiu (li) chang (Lhasa Kraftfahrzeug Reparatur Werkstatt)

Die in Klammer gesetzten Schriftzeichen erscheinen nicht auf den Wertmarken. Laut einem Informanten aus Lhasa hatte diese Werkstatt den tibetischen Namen: lha sa mo tar bzo gra. Dies ist eine genaue Übersetzung der chinesischen Inschrift. Die Schriftzeichen innerhalb des Zentralkreis lauten mi liang (Qualitätsreis) und darunter die Wertangaben si liang (vier Liang  = 200 g).

Ein Informant aus Lhasa berichtete, dass jeder in dieser Werkstatt tätige Arbeiter 10 dieser Wertmarken zusätzlich zu seinem Monatslohn erhielt. Mit der Wertmarke konnte man auch 200 g Gerste statt Reis erhalten; ersteres ist das bevorzugte Grundnahrungsmittel der Tibeter (Bertsch, 1998; Gabrisch, 1983).

   

Abbildung 66a

 

Abbildung 66b

Abbildungen 66a und 66b: 5 Sho Münze, deren Rückseite mit wu yuan (“fünf Yuan”) überprägt ist. Sammlung David Holler.

Da der Name des Herausgebers auf der Wertmarke nicht angeben ist, lässt sich leider nicht sagen, wofür diese Wertmarke benutzt wurde. Sie wurde von David Holler ca. 2007 in Lhasa gefunden.

         

Abbildung 67a

 

Abbildung 67b

 

Abbildung 67c

 

Abbildung 67d

Abbildung 67a und 67b: Ziffer “10” mit zwei Punzen auf die Vorderseite einer  5 Skar Kupfermünze geprägt. Abbildung 67c und 67d: Ziffer “50” mit zwei Punzen auf der Vorderseite einer 5 Sho Kupfermünze geprägt.

Auch diese beiden Wertmarken sind anonym und wurden ca. 1995 in Lhasa erworben.

Anmerkungen

(1)  Eine der frühesten Erwähnungen des Begriffs Ganden Tangka (dort als gadän tranka geschrieben) befindet sich bei Rockhill (1988, ursprünglich 1891 veröffentlicht, S. 208, Fußnote).
(2) Ausnahme: Münzen des Jahres 57 der Qian Long Ära und Münzen des 6. Jahres der Jia Qing Ära. Auf den Münzen des 8. und 9. Jahres der Jia Qing Ära sind die vier Ornamente nur auf den Seiten zu sehen, welche die tibetische Inschrift tragen.
(3) Der volle Name des Kalsang Palastes ist bskal bzang bde skyid pho brang. Er ist auch als nor gling skal bzang pho brang bekannt und wurde nach seinem Erbauer, dem 7. Dalai Lama Lama (1708-1757), benannt (vgl. Amnye Machen Institute: Map and Index of Lhasa City. Mac Leod Ganj, Dharamsala, 1995, S. 35 des Index).
(4) 1 Masa oder māsha = 0.9071856 Gramm; damit sind 4 Masas ca. 1 Sho. Mein Dank geht an Nicholas Rhodes, der mir diese unveröffentlichte Quelle freundlicherweise zur Verfügung stellte.

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Detailliertester und kenntnisreichster Gesamtkatalog tibetischer Münzen und Banknoten, der bisher in Chinesisch erschienen ist. Alle Abbildungen sind in Farbe und von guter Qualität.
Zhu Jinzhong, Ci-Ren-Ping-cuo und Yan Lunzhang: Yuan xi zang bi fang qian bi gai kuang ("Einführung in die tibetische regionale Währung"), Finanz-Institut der Volksbank von China in Tibet, Lhasa, 1988. Eine Einführung in die Währungsgeschichte Tibets mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Diese Veröffentlichung war im Buchhandel nicht erhältlich und wurde von der tibetischen Filiale der Volksbank Chinas verteilt.
Zhu Jinzhong and Pu-qiong Ci-ren [Puchung Tsering]: “Qian long wu shi nian zao xi zang ga yin bi kao“ (“Examining the Tibetan Silver Tamga, Struck in the 50th year of Qian Long”). Zhong guo zang xue (China Tibetology), issue 3, Beijing 1990, p. 90-92.
Zhu Jinzhong, Wang Hai Yan, Wang Jia Feng, Zhang Wu Yi, Wu Han Lin, Wang Dui and Tse ring Pin cuo: Zhong guo Xi zang Qian bi (Chinese Tibet´s Money). Xi zang zi zhi ou qian bi xue hui (Tibet Autonomous Region Numismatic Society). Zhong hua Shu ju, ISBN 7-101-03360-4/Z.449, Beijing, 2002. Obgleich nur das Inhaltsverzeichnis und das Vorwort ins Englische und Tibetische übersetzt wurden und der restliche Text nur in Chinesisch erscheint, ist diese Veröffentlichung auch für Leser ohne Chinesischkenntnisse von großem Wert, weil in ihr zahlreiche Muster-Münzen, Prägestempel, Münzgewichte, Banknoten, Druckblöcke für Banknoten und anderen Objekte, die aus der Tibetischen Münzstätte stammen, zum großen Teil erstmals in farbigen Abbildungen veröffentlicht werden.

Autor: Wolfgang Bertsch, 2011. Ergänzt 2012.  Bildnachweise:Alle Abbildungen stammen vom Verfasser mit Ausnahme der Folgenden: Abb. 2: Nach einem Gemälde im Nationalmuseum von Nepal in Kathmandu. Abb. 2a: Nach einer Miniatur unbekannter Herkunft. Abb. 10 B1 und 10 B2: Kunsthistorisches Museum, Wien. Abb. 12: De Andrade, José Ignacio: Cartas escriptas da India e da China por José Ignacio de Andrade a sua mulher D. Maria Gertrudes de Andrade, Tomo II, zweite Auflage, Lissabon, 1847, gegenüber S. 197. Abb. 12a : Arts of Asia, vol. 91, no. 1 Hong Kong 2011, p. 44. Abb. 33: Unbekannter Herkunft. Abb. 48: Schäfer, Ernst: Fest der Weißen Schleier. Eine Forscherfahrt durch Tibet nach Lhasa, der Heiligen Stadt des Gotteskönigtums. Vieweg-Verlag, 2nd edition, Braunschweig, 1950. Abb. 66: David Holler. Alle abgebildeten Münzen stammen aus der Sammlung des Verfassers mit Ausnahme der als Abb. 8 und 57 gezeigten Münzen, welche sich in der Sammlung von Alexander B. Lissanevitch befinden, der Münze der Abb. 10 B1 und 10 B2, welche aus dem Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums von Wien stammt und der Münze der Abb. 66 aus der Sammlung von David Holler. Der Silberbarren der Abbildung 1 befindet sich in der Sammlung von Wilfried Klug.