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Abbildung 1: Die von Ali Sher Khan um 1600 errichtete Festung Kharphocho nach ihrer 1841 erfolgten Zerstörung durch die Dogra und nach ihrem späteren für Verteidungszwecke erfolgten Umbau |
Ali Sher Khan (Herrscher von Skardu, Baltistan bzw. Klein-Tibet)
Ali Sher Khan (auch Ali Rai, Alī Rāy, Alī Rāī, Raja Ali Mir Sher, Ali Mir, Ali Sher und Ali Zād genannt) war einer der bedeutendsten Herrscher in Baltistan, wobei Skardu das Kerngebiet seiner Herrschaft bildete. Als Mitglied der Makpon-Herrscherfamilie von Skardu regierte er in einem Zeitraum um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Im Hinblick auf seinen Herrschaftsantritt ist das Jahr 1591 als Terminus ante quem zu nennen. Für sein Todesjahr ist das das Jahr 1622/23 als Terminus post quem gesichert. Er pflegte enge Beziehungen zum Hof der Moghul-Kaiser von Indien, ohne dabei seine politische Selbstständigkeit aufzugeben. Ali Sher Khan gilt als Erbauer der großen Festungen Kharphocho und Kahchana in Skardu und ging als Eroberer von Ladakh in die Geschichte ein. Einen Invasionsversuch einer Streitmacht des Moghul-Kaisers Jahangir konnte er erfolgreich abwehren. Die Glorifizierung seiner Herrschaft spiegelt sich in zahlreichen Volksliedern wieder, die auch heute noch, 400 Jahre nach seiner Regierungszeit, in Baltistan gesungen werden.
Mit der Eroberung von Kaschmir durch den Moghul-Kaiser Akbar (1556-1605) im Jahre 1586 erwuchs den Herrschern in Baltistan ein mächtiger Nachbar. 1689 unternahm Akbar seine zweite Reise nach Kashmir. Auf dieser Reise wurde der Beschluß gefasst, Botschafter nach Klein-Tibet (Baltistan) und Groß-Tibet (Ladakh) zu senden, da, wie Abu´l Fazl großspurig schreibt, die Herrscher dieser beiden Länder nicht den Mut hatten, vor dem erhabenen kaiserlichen Hof persönlich zu erscheinen, nachdem der Lärm der die Welt erobernden Armee ihre Länder erreicht hatte. Nach Baltistan sandte man Haji Mirzā Beg Kābulī, während Mullā Tālib Isfahānī und Mīhtar Yārī nach Ladakh geschickt wurden. Die überbrachten Sendschreiben sollen nach Abu´l Fazl „besänftigende und ermutigende Worte“ enthalten haben, was offenbar bedeutet, dass es sich um primär diplomatische Reisen zur Anknüpfung von Beziehungen handelte (Abu´l Fazl 1, Vol. III, S. 838). Zwei Jahre später reiste der kaiserliche Gesandte Haji Mirzā Beg Kābulī im Auftrag des kaiserlichen Hofes im Jahre 1591 nach Baltistan zu Ali Sher Khan, dem Herrscher von Klein Tibet, der in der Chronik von Al-Badaoni (Band 2, S. 388) als Ali Rai namentlich erwähnt wird. Haji Mirzā Beg Kābulī brachte von dieser Mission eine Tochter von Ali Sher Khan an den kaiserlichen Hof, wo sie mit Prinz Salim, dem späteren Moghul-Kaiser Jahangir, verheiratet wurde. Diese Eheschließung wird auch durch Abu´l-Fazl (S. 323) bestätigt, der in der Liste der Frauen von Jahangir als 8. Ehefrau eine Tochter des Herrscher von Klein-Tibet Ali Ray aufführt, die Jahangir im Jahre 999 mohammedanischer Zeitrechnung, also 1591 n. Chr., heiratete. Offenbar parallel hierzu reiste ebenfalls zum zweiten Mal Mullā Tālib Isfahānī als Botschafter von Akbar nach Ladakh. Beide Botschafter verfassten einen Bericht, in dem sie die Sitten und Gebräuche und die religiösen Sekten von Tibet beschrieben.
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Abbildung 2: Der Moghul-Kaiser Akbar | | Abbildung 3: Der Moghul Kaiser Jahangir (ehemals Prinz Salim), er heirate eine Tochter von Ali Sher Khan |
Die Heirat zwischen Prinz Salim und der Prinzessin aus Klein-Tibet bedeutet nicht nur eine hohe Ehre für Ali Sher Khan. Sie beleuchtet auch seine herausragende machtpolitische Stellung, die er aus der Sicht des Moghul-Kaiserhofes in Baltistan innehatte. Offenkundig wurde Ali Sher Khan vom Kaiserhof als der einzige relevante Machtfaktor in Baltistan angesehen.
Dass Ali Sher Khan keine ernsthafte Unterwerfung unter eine Vorherrschaft des Moghul-Kaisers vollzogen hat, zeigen Ereignisse des Jahres 1603. Ali Sher Khan griff die Grenzdistrikte von Kashmir an, woraufhin eine sofortige militärische Reaktion Akbars erfolgte. Muhammad Quli Khan Turkman zog gegen ihn mit kaiserlichen Truppen ins Feld, woraufhin Ali Sher Khan sich zurückzog (Abu´l-Fazl: S. 529).
Von historischer Bedeutung war die Eroberung Ladakhs durch Ali Sher Khan, wobei wir mit Sicherheit wissen, dass diese vor 1603 stattgefunden hat. Der ladakhische König Jamyang Namgyel (`Jam-dbyangs rnam-rgyal) intervenierte militärisch in einem Konflikt zwischen zwei lokalen Herrschern von Purik. Nach dem Einmarsch der Krieger aus Ladakh in Purik erschien plötzlich Ali Sher Khan mit seinen Truppen aus Baltistan, die einen vollständigen Sieg über die ladakhischen Truppen erzielten, wobei der König von Ladakh in Gefangenschaft geriet. Das nunmehr schutzlose Ladakh wurde von den Kriegern Ali Sher Khans überrannt, buddhistische Klöster wurden geplündert und zerstört und heilige Bücher verbrannt. Ali Sher Khan zog sich danach nach Baltistan zurück, wobei er den besiegten König Jamyang Namgyel als Gefangenen mit sich führte (Francke, S. 106).
In Baltistan kam es zu einer Eheschließung zwischen Rgyal Kha-thun, einer Tochter von Ali Sher Khan, und dem in ehrenvoller Gefangenschaft gehaltenen König Jamyang Namgyel. In der Folge hiervon setzte Ali Sher Khan Jamyang Namgyel wieder als König von Ladakh ein. Aus der Ehe zwischen der Prinzessin aus Baltistan und dem König von Ladakh ging ein Sohn hervor, nämlich Sengge Namgyel (Seng-ge rnam-rgyal), der als Enkel von Ali Sher Khan zu einem der bedeutendsten Könige in der Geschichte Ladakhs aufstieg. Da uns eine Herrscherurkunde von Sengge Namgyel aus dem Jahre 1610 vorliegt (Schuh, S. 15), müssen die geschilderten Ereignisse in etwa zwischen 1590 und 1597 stattgefunden haben. Dies läßt sich durch eine Schilderung von Kaiser Akbars drittem Besuch in Kaschmir im Jahre 1597 durch Abu´l Fazl verifizieren. Kaiser Akbar entsandte von Kaschmir aus erneut Botschafter nach Tibet. Ein Plan, Tibet zu erobern, wurde nicht in die Tat umgesetzt. In diesem Zusammenhang vermittelt Abu´l Fazl Informationen über Baltistan und Ladakh, die er ganz offensichtlich 1597 während seines Aufenthaltes in Kaschmir gesammelt hatte.
Hiernach hatte Rājū Rai, der als Kommandant der ladakhischen Armee beschrieben wird, eine Rebellion gegen Kokaltāsh, den König von Ladakh, angezettelt. Letzterer mobilisierte seine Truppen und nahm Rājū Rai seine Ländereien weg. In diesen Konflikt mischte sich Ali Sher Khan (hier von Abu´l Fazl als Ali Zād erwähnt) ein, wobei es ihm gelang, den König von Ladakh gefangen zu nehmen, zu dessen Residenz zu marschieren und viel Geld zu erbeuten. Ali Sher Khan konnte dabei ein großes Territorium in seinen Machtbereich einverleiben. Als Ali Sher Khan von der Ankunft der kaiserlichen Armee in Kaschmir erfuhr, installierte er wieder Kokaltāsh als Herrscher von Ladakh und kehrte nach Baltistan zurück (Abu´l Fazl 1, Vol. III, S. 1091). Zweifelsfrei ist jener Kokaltāsh identisch mit dem ladakhischen König Jamyang Namgyel. Die Schilderung im Akbarnāma bestätigt in den Grundzügen die Schilderung ladakhischer Quellen. Zugleich gibt sie das Jahr 1597 als Terminus ante quem für die Eroberung von Ladakh durch Ali Sher Khan und die Wiedereinsetzung von Jamyang Namgyel als König vor. Diese Schlußfolgerung wird durch einen Bericht des schiitischen Theologen und Biographen Nûrullah Shustarî bestätigt, den Wolfgang Holzwarth in seiner Arbeit über den Islam in Baltistan (S. 27f) in englischer Übersetzung vorgestellt hat. Nach Holzwarth wurde dieser Bericht im Jahre 1602 geschrieben. An dieser Stelle ist dieser Bericht, der große Bedeutung für die Darstellung der Islamisierung Baltistans hat, nur insofern von Wichtigkeit, als er als Jahr der Eroberung von Ladakh durch Ali Sher Khan 1591/1592 angibt und bestätigt, dass der Eroberer aus Baltistan nicht nur zahlreiche buddhistische Klöster zerstört hat, sondern auch in Ladakh zahlreiche Besitztümer und Schätze raubte.
Für das 18. Regierungsjahr von Jahangir berichtet Mutabid Khan in seinem Iqbal Nama-i-Jahangir (Afridi, S. 63) von einem Besuch von Ali Muhammad, einem Sohn von Ali Sher Khan (Ali Rai), am Moghul-Kaiserhof. Dieser Besuch erfolgte auf Anweisung von Ali Sher Khan, der somit im Jahr 1622/23 noch regierte. Die Angaben dieser mir nicht zugänglichen und an dieser Stelle nach Afridi zitierten Quelle werden bestätigt durch eine Bermerkung in den Memoiren des Kaisers Jahangir, die in dem Werk Tûzuk-i Jahāngîrî zu finden sind und auf die wiederum Wolfgang Holzwarth (S. 29) mit einem ausführlichen Zitat aufmerksam gemacht hat. Hiernach erreichte Ali Muhammad 1624 den Kaiserhof. Nach diesem Bericht des Jahangir hatte der inzwischen hochbetagte Ali Sher Khan den von ihm als seinen Nachfolger bevorzugten Sohn Ali Muhammad an den Kaiserhof geschickt, um ihn so vor den Nachstellungen seiner älteren Brüder zu schützen. Der Kaiser erwähnt hierzu, dass Abdal Khan, der älteste dieser Brüder, sich mit dem Herrscher von Kashgar verbündet hatte, um nach nach dem Tod seines Vaters mit Hilfe des Kashgar-Herrschers die Macht in Klein-Tibet übernehmen zu können.
Letztendlich ist hier noch ein gescheiterter Versuch des Moghul-Kaisers Jahangir (1605-1627) zu erwähnen, Baltistan zu erobern. ´Abdu-l Hamíd Láhorí berichtet in seinem Bádsháh-náma (S. 62), dass während der Regierungszeit Jahangirs auf kaiserlichen Befehl eine große Streitmacht unter Führung von Háshim Khán, eines Gouverneurs von Kaschmir, nach Baltistan vorrückte. Der Angriff mündete in eine Niederlage und die kaiserlichen Truppen mußten sich nach großen Verlusten und unter großen Schwierigkeiten nach Kaschmir zurückziehen. Da nach Mohammad-ud-Din Fouq (S. 394) Háshim Khán von 1609 bis 1612 den Gouverneursposten inne hatte, besteht kein Zweifel, dass es Ali Sher Khan war, der diesen Invasionsversuch abwehrte.
Die Vorstellung, dass Ali Sher Khan ganz Baltistan eroberte und zusätzlich Gilgit und Astor regierte, stammt aus der Volksliteratur Baltistans und kann, solange hierzu keine seriösen historischen Quellen vorliegen, nur die Phantasie beflügeln. Richtig ist aber, dass ihm die Erbauung der großen Festungen Kharphocho und Kahchana oberhalb des Ortes Skardu zuzuschreiben ist. Dies bedeutet aber, dass der Hauptsitz der Makpon-Herrscher vor der Regierungszeit Ali Sher Khans einem anderen Ort im Skardu-Tal zugeordnet werden muss. Möglicherweise war dies Shigri (Shagari der modernen Karten), wo sich nicht nur eine große Festung befand, sondern wo sich auch ein großer Stein findet, auf dem die Zeremonie der Volljährigkeit des jeweiligen Thronfolgers vollzogen wurde (Vigne, S. 251).
Als Vater von Ali Sher Khan wird in den veröffentlichten, genealogischen Listen der Makpon-Herrscher von Skardu eine Person mit dem Namen Ghazi bzw. Ghazi Mir genannt. Hashmatullah Khans (S. 13f) und Afridis (S. 40) Erläuterungen zum Leben dieses Herrschers sind durch keinerlei Quellen belegt und somit wissenschaftlich nicht verwertbar. Von den Söhnen Ali Sher Khans sind vier namentlich bekannt: Ahmad Khan, Abdal Khan, Adam Khan und Ali Muhammad.
Literatur
Abu´l-Fazl: The Ā´in-i-Akbarī. Translated from the original Persian by H. Blochmann. Second edition, Vol. 1. Calcutta 1827
Abu´l Fazl 1: The Akbarnāma (History of the Reign of Akbar Including an Account of his Predecessors) Vol. I-III. Translated from Original Persian Manuscripts by H. Beveridge. Kolkata 1907. Second reprint March 2010
Banat Gul Afridi: Baltistan in History. Peshawar 1988
Al-Badaoni: A History of India Muntakhab ut-tawarikh by Abdul-Qadir Ibn-i-Muluk Shah. Known as Al-Badaoni. English Translation Selections from Histories by George S. A. Ranking. Vokume II. Reprint, New Delhi 1990
Francis Bernier: Travels in the Mogul Empire. Translated from the French by Irving Brook. Vol. II, London 1826
Alexander Cunningham: Ladák. Physical, statistical, and historical; with notices of the surrounding countries. New Delhi 1977 (reprint)
Ahmad Hasan Dani: History of Northern Areas of Pakistan. Second Edition. Islamabad 1991
Mohammad-ud-Din Fouq: [Mukamal Tarikh-i-Kashmir] A Complete History of Kashmir. The Ancient Hindu Kings; The Muslim Kings; The Khalsa Kings. Translated by R. K. Bharti. Srinagar 2009
A. H. Francke: Antiquities of Indian Tibet. Part (Volume) II. The Chronicles of Ladakh and Minor Chronicles. Texts and Translations, with Notes and Maps. (Reprint) New Delhi 1972
Wolfgang Holzwarth: Islam in Baltistan: Problems of Research on the Formative Period. In: The Past in the Present. Horizons of Remembering in the Pakistan Himalaya, edited by Irmtraud Stellrecht. Köln 1997, S. 1-40
Hashmatullah Khan: History of Baltistan. Lok Virsa Translation, Islamabad 1987. Das Original in Urdu wurde 1939 veröffentlicht
Luciano Petech: The Kingdom of Ladakh. C. 950-1842 A. D. Roma 1977.
´Abdu-l Hamíd Láhorí: Bádsháh-náma. In: The History of India as Told by its Own Historians. The Muhammadan Period. The Posthumous Papers of the Late Sir H. H. Elliot. Edited and Continued by Professor John Dowson. Vol. VII. First Indian Edition. Allahabad 1964, S. 3-72
Francis Robinson: The Mughal Emperors and the Islamic Dynasties of India, Iran and Central Asia. London 2007
Dieter Schuh: Frühe Beziehungen zwischen dem ladakhischen Herrscherhaus und der südlichen ´Brug-pa-Schule. Sankt Augustin 1983.
Godfrey Thomas Vigne: Travels in Kashmir, Ladakh, Iskardo. The Countries Adjoining the Mountain-Course of the Indus and the Himalaya North of the Punjab. Volume II, London 2005. Nachdruck der Ausgabe von 1842
Autor: Dieter Schuh, 2010. Ergänzt 2011
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English Version of the Text
Ali Sher Khan (ruler of Skardu, Baltistan or little Tibet)
Ali Sher Khan (also called Ali Rai, Alī Rāy, Alī Rāī, Raja Ali Mir Sher, Ali Mir, Ali Sher und Ali Zād) was one of the most important rulers in Baltistan and in Skardu which formed the centre of his reign. He ruled as a member of the Makpon Royal family of Skardu during a period around the turn of the 16th to the 17th century. As far as the beginning of his reign is concerned the year 1591 is a terminus ante quem. For his death the year 1622/23 is ascertained as a terminus post quem. He maintained close relations with the court of the Mughal Emperor of India, without giving up his political independence. Ali Sher Khan is regarded as the builder of the great fortresses Kharphocho and Kahchana in Skardu and became famous in the history as conqueror of Ladakh. He successfully repelled an invasion attempt of a force of the Mughal Emperor Jahangir. The glorification of his reign is reflected in numerous folk songs which are sung even today, 400 years after his reign in Baltistan.
With the conquest of Cashmere by the Mughal Emperor Akbar (1556-1605) in 1586, a powerful neighbor of the rulers in Baltistan came into being. 1689, Akbar made his second trip to Cashmere. On this trip, the decision was taken to send Ambassadors to Little Tibet (Baltistan) and Great Tibet (Ladakh) because, as Abu´l Fazl wrote boastfully, “the rulers of these two countries had not the courage to appear before the sublime imperial court personally after the noise of the army capturing the the world had reached their countries”. Haji Mirzā Beg Kābulī was sent to Baltistan whereas Baltistan Mullā Tālib Isfahānī und Mīhtar Yārī were sent to Ladakh. The brought messages which, according to Abu´l Fazl, contained "soothing and encouraging words" which apparently means that these embassies war primarily diplomatic trips to establish diplomatic contacts (Abu´l Fazl 1, vol. III, p. 838). Two years later on behalf of the Imperial Court Haji Mirzā Beg Kābulī travelled1591 to Baltistan to Ali Sher Khan, the ruler of the Little Tibet, notably mentioned in the Chronicle of Al-Badaoni (vol. 2, p. 388) as Ali Rai. Haji Mirzā Beg Kābulī brought from this mission a daughter of Ali Sher Khan to the Imperial Court, where she was married to Prince Salim, the later Mughal Emperor Jahangir. This marriage is confirmed also by Abu´l-Fazl (p. 323). He published a list of wives of Jahangir. According to this list wife No. 8 was a daughter of the ruler of Little Tibet Ali Ray. The marriage took place in the Mohammedan year 999 which is corresponding to 1591 A.D. Parallel to this mission Mullā Talib Isfahānī travelled to Ladakh for a second time. Both Ambassadors wrote a report in which they described the customs and the religious sects of Tibet.
The marriage between Prince Salim and the Princess from Little Tibet was not only a high honor for Ali Sher Khan. The marriage also sheds light on the outstanding power and political position, Ali Sher Khan held from the perspective of the Moghul Emperor´s Court. Clearly, Ali Sher Khan was regarded by the Imperial Court as the only politically relevant factor in Baltistan.
That Ali Sher Khan had made no serious submission to a domination by the Mughal Emperor is obvious from events of the year 1603. Ali Sher Khan attacked the border districts of Cashmere, prompting an immediate military response by Akbar. Muhammad Quli Khan Turkman moved against him with imperial troops, and Ali Sher Khan withdrew (Abu´l-Fazl: p. 529).
Of historical significance was the conquest of Ladakh by Ali Sher Khan. It is certain that this took place before 1603. The Ladakhi King Jamyang Namgyel ('jam-dbyangs rnam-rgyal) intervened militarily in a conflict between two local rulers of Purik. After the invasion of Ladakh in Purik Ali Sher Khan suddenly appeared with his troops from Baltistan. He achieved a complete victory over the Ladakhi forces and the King of Ladakh was taken as prisoner. Ladakh, stripped from its defense, was overrun by the warriors of Ali Sher Khan, Buddhist monasteries were plundered and destroyed and holy Buddhist books were burned. Ali Sher Khan withdrew to Baltistan and he carried with him the defeated King Jamyang Namgyal as prisoner (Francke, p. 106).
In Baltistan rgyal Kha-thun, daughter of Ali Sher Khan, married King Jamyang Namgyel, who was kept in honorable captivity. In the consequence of this Ali Sher Khan reinstalled Jamyang Namgyel as King of Latakh. The marriage between the Princess from Batistan and the King of Ladakh resulted in the birth of a son, namely Sengge Namgyel (Seng-ge rnam-rgyal). This grandson of Ali Sher Khan emerged as one of the most important Kings in the history of Ladakh. Since we know a legal document issued by Senge Namgyel in 1610 (Schuh, p. 15), the described events must have taken place roughly between 1590 and 1597. This can verified by Abu´l Fazl´s description of Emperor Akbar's third visit to Cashmere in 1597. Emperor Akbar sent ambassadors from Cashmere to Tibet again. A plan to conquer Tibet was not implemented. Abu´l Fazl conveys in this context details of Baltistan and Ladakh which he quite obviously had collected 1597 during his stay in Kashmir.
According to Abu´l Fazl report Rājū Rai, described as a commander of the Ladakhi army, had instigated a rebellion against Kokaltāsh, the King of Ladakh. Kokaltāsh mobilized his troops and stripped Rājū Rai of his lands. In this conflict, Ali Sher Khan (here mentioned as Ali Zād by Abu´l Fazl) intervened and was able to capture the King of Ladakh, march to his residence and capture a lot of money. Ali Sher Khan could absorb a large territory in its sphere of influence. When Ali Sher Khan was informed about the arrival of the Imperial Army in Cashmere, he reinstalled Kokaltāsh as the ruler of Ladakh and returned to Baltistan (Abu´l Fazl 1, vol. III, p. 1091). Doubtlessly Kokaltāsh is the same as the Ladakhi King Jamyang Namgyel. The descriptions in the Akbarnāma reconfirm the reports in the Ladakhi sources roughly. At the same time, it gives the year of 1597 as a terminus ante quem for the conquest of Ladakh by Ali Sher Khan and the reinstatement of Jamyang Namgyel as King. This conclusion is confirmed by a report of the Shiite theologians and biographer Nûrullah Shustarî. Wolfgang Holzwarth has presented an English translation of this report in his contribution on Islam in Baltistan (S. 27f). According to Holzwarth this report was written in 1602. This report is of great importance as a source for the Islamization of Baltistan. Here this report is only important in so far, as it mentions 1591/1592 as the year of the conquest of Ladakh by Ali Sher Khan. It confirmes that the conqueror from Baltistan destroyed numerous Buddhist monasteries in Ladakh and robbed the country.
For the 18th year of Jahangir´s reign Mutabid Khan reported in his Iqbal Nama-i-Jahangir (Afridi, S. 63) a visit of Ali Muhammad, a son of Ali Sher Khan (Ali Rai), to the Imperial Court. This visit took place according to the order of Ali Sher Khan, who thus still ruled in 1622/23. The information of this source which is not accessible to me and is quoted here according to Afridi´s book. This visit is confirmed by a note in the memoirs of Emperor Jahangir which can be found in the Tûzuk-i Jahāngîrî. Wolfgang Holzwarth (p. 29) has drawn our attention to this source presenting a detailed quotation. Hereafter, Ali Muhammad reached the Imperial Court in 1624. According to this report Ali Sher Khan had sent his son of Ali Muhammad to the Imperial Court. He preferred him as his successor and had sent him to protect him from the persecutions of his older brothers. The Emperor mentioned that Abdal, the eldest son of Ali Sher Khan, had allied himself with the King of Kashgar to be able to take over power in Little Tibet after the death of his father.
Finally we have to mention a failed attempt of Mughal Emperor Jahangir (1605-1627), to conquer Baltistan. ´Abdu-l Hamíd Láhorí reported in his Bádsháh náma (p. 62) that by Jahangir´s Imperial command a large force led by Háshim Khán, a Governor of Cashmere, advanced towards Baltistan. The attack resulted in a crushing defeat of the Imperial army and the imperial troops retreated after big losses with great difficulty to Cashmere. According to Mohammad-ud-Din Fouq (S. 394) Háshim Khán was Governor in Cashmere from 1609 to 1612. There is no doubt that it was Ali Sher Khan, who repelled this attempt of an invasion.
The story that Ali Sher Khan conquered all over Baltistan and included in his territory Gilgit and Astor, derives from the folk literature of Baltistan. As long as no reliable historical sources are presented this story can inspire the imagination only. However, it is correct that Ali Sher Khan erected the large fortresses Kharphocho and Kahchana above the town of Skardu. This means that the headquarters of the Makpon ruler before the reign of Ali Sher Khan must be mapped to a different location in the Skardu Valley. This place was probably Shigri (Shagari of modern maps). Shigri is not only the location of a large fortress. Here we also find a large stone, where the ceremony of inauguration of the heir to the throne was performed (Vigne, S. 251).
In the published genealogical lists of the Makpon ruler of Skardu a person called Ghazi and Ghazi Mir is mentioned as the father of Ali Sher Khan (Hashmatullah Khan, p. 13f, and Afridi, p. 40). The remarks about the life of this ruler are not confirmed by sources and are therefore scientifically not usable. Four of the sons of Ali Sher Khan are known by name: Ahmad Khan, Abdal Khan, Adam Khan and Muhammad Ali.
Literature
Abu´l-Fazl: The Ā´in-i-Akbarī. Translated from the original Persian by H. Blochmann. Second edition, Vol. 1. Calcutta 1827
Abu´l Fazl 1: The Akbarnāma (History of the Reign of Akbar Including an Account of his Predecessors) Vol. I-III. Translated from Original Persian Manuscripts by H. Beveridge. Kolkata 1907. Second reprint March 2010
Banat Gul Afridi: Baltistan in History. Peshawar 1988
Al-Badaoni: A History of India Muntakhab ut-tawarikh by Abdul-Qadir Ibn-i-Muluk Shah. Known as Al-Badaoni. English Translation Selections from Histories by George S. A. Ranking. Vokume II. Reprint, New Delhi 1990
Francis Bernier: Travels in the Mogul Empire. Translated from the French by Irving Brook. Vol. II, London 1826
Alexander Cunningham: Ladák. Physical, statistical, and historical; with notices of the surrounding countries. New Delhi 1977 (reprint)
Ahmad Hasan Dani: History of Northern Areas of Pakistan. Second Edition. Islamabad 1991
Mohammad-ud-Din Fouq: [Mukamal Tarikh-i-Kashmir] A Complete History of Kashmir. The Ancient Hindu Kings; The Muslim Kings; The Khalsa Kings. Translated by R. K. Bharti. Srinagar 2009
A. H. Francke: Antiquities of Indian Tibet. Part (Volume) II. The Chronicles of Ladakh and Minor Chronicles. Texts and Translations, with Notes and Maps. (Reprint) New Delhi 1972
Wolfgang Holzwarth: Islam in Baltistan: Problems of Research on the Formative Period. In: The Past in the Present. Horizons of Remembering in the Pakistan Himalaya, edited by Irmtraud Stellrecht. Köln 1997, S. 1-40
Hashmatullah Khan: History of Baltistan. Lok Virsa Translation, Islamabad 1987. Das Original in Urdu was published 1939
Luciano Petech: The Kingdom of Ladakh. C. 950-1842 A. D. Roma 1977.
´Abdu-l Hamíd Láhorí: Bádsháh-náma. In: The History of India as Told by its Own Historians. The Muhammadan Period. The Posthumous Papers of the Late Sir H. H. Elliot. Edited and Continued by Professor John Dowson. Vol. VII. First Indian Edition. Allahabad 1964, S. 3-72
Francis Robinson: The Mughal Emperors and the Islamic Dynasties of India, Iran and Central Asia. London 2007
Dieter Schuh: Frühe Beziehungen zwischen dem ladakhischen Herrscherhaus und der südlichen ´Brug-pa-Schule. Sankt Augustin 1983.
Godfrey Thomas Vigne: Travels in Kashmir, Ladakh, Iskardo. The Countries Adjoining the Mountain-Course of the Indus and the Himalaya North of the Punjab. Volume II, London 2005. Nachdruck der Ausgabe von 1842
Author: Dieter Schuh, 2010. Amendments 2011